Veranstaltungen
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Ausstellungen
Im Haus des Deutschen Ostens
19. Juni 2024 - 31. Juli 2024
Vertriebene 1939
Öffnungszeiten: Montag - Freitag (werktags) 10 - 20 Uhr
Haus des Deutschen Ostens
ab April 2023
HDO auf Reisen in Europa - Bilder von Uwe Beck
Öffnungszeiten: Montag - Freitag (werktags) 10 - 20 Uhr; Im August: Montag - Freitag (werktags) 10 - 18 Uhr
Haus des Deutschen Ostens, Flur, 2. Stock
ab Mai 2024
Das Who is Who der Deutschen aus dem östlichen Europa - Folge 7
Öffnungszeiten: Montag - Freitag (werktags) 10 - 20 Uhr; In den Weihnachtsferien geschlossen
Haus des Deutschen Ostens, Flur, 1. Stock
Außerhalb des HDO
HDO in Deutschland:
Zur Zeit finden keine Ausstellungen des HDO in Deutschlands statt.
HDO in Europa:
Zur Zeit finden keine Ausstellungen des HDO außerhalb Deutschlands statt.
Führung durch die Ausstellung mit Patricia Erkenberg M.A.
Ungehört – die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung und Integration
Ausstellung des Hauses des Deutschen Ostens
Noch bis Freitag, 12. April 2024
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr
Konzeption und Zeitzeugeninterviews: Professor Dr. Daniela Neri-Ultsch (Regensburg)
Ausstellungsteam: Dr. Lilia Antipow (HDO), Patricia Erkenberg M.A. (HDO), Professor Dr. Daniela Neri-Ultsch, Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)
Führung durch die Ausstellung mit Patricia Erkenberg M.A.
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 4. April 2024, 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Erzählcafé
Dr. Renate von Walter im Gespräch mit… Christa Wandschneider
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 11. April 2024, 15.00 Uhr
Veranstaltungsort: HDO-Gaststätte „Zum alten Bezirksamt“, Am Lilienberg 5, 81669 München
Eintritt: 5 Euro (inkl. Kaffee und ein Stück Kuchen)
Finisage der Ausstellung
Ungehört – die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung und Integration
Ausstellung des Hauses des Deutschen Ostens
Noch bis Freitag, 12. April 2024
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr
Konzeption und Zeitzeugeninterviews: Professor Dr. Daniela Neri-Ultsch (Regensburg)
Ausstellungsteam: Dr. Lilia Antipow (HDO), Patricia Erkenberg M.A. (HDO), Professor Dr. Daniela Neri-Ultsch, Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)
Finisage
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 11. April 2024, 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Filmsoirée
"Ein Franke lernt Polka"
Veranstaltungstermin: Dienstag, 16. April 2024, 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Referenten: Udo Pörschke (Bamberg) und Jorin Gundler (Marktheidenfeld)
Moderation: Patricia Erkenberg M.A. (HDO)
Ausstellungseröffnung
Deutsche in der Ukraine: Geschichte und Kultur
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Ausstellungszeiten: Freitag, 26. April, bis Mittwoch, 29. Mai 2024
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr
Gefördert durch: Bundesministerium des Innern und für Heimat
In Kooperation mit: Ukrainische Freie Universität
Die virtuelle Version der Ausstellung steht hier zur Verfügung.
Filmsoirée
„Die letzten Österreicher“ (2020)
Veranstaltungstermin: Dienstag, 30. April 2024, 18.00 Uhr
Referent: Lukas Pitscheider (Wien)
Moderation: PD. Dr. Angela Ilić (München)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München
Vortrag
Der „volksdeutsche Selbstschutz“ in Transnistrien: Verbrechen, Nachkriegsjustiz und Erinnerung
Veranstaltungstermin: Dienstag, 7. Mai 2024, 19.00 Uhr
Referent: Dr. Dmytro Myeshkov (Lüneburg)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Tradititionen
Heimatgebäck – Traditionsgebäck
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 16. Mai 2024, 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: HDO-Gaststätte „Zum alten Bezirksamt“, Am Lilienberg 5, 81669 München
Eintritt: 10 Euro (inkl. Kaffee und Gebäck)
In Kooperation mit: HDO-Gaststätte „Zum Alten Bezirksamt“
Anmeldung erforderlich: 089/449993-0 telefonisch oder poststelle(at)hdo.bayern.de per E-Mail
Ausstellungen und Buchpräsentationen
Sudetendeutscher Tag
Veranstaltungstermin: Freitag, 17. Mai, bis Sonntag, 19. Mai 2024
Veransstaltungsort: 74. Sudetendeutscher Tag, Messe Augsburg, Am Messezentrum 5, 86159 Augsburg
In Kooperation mit: Heimatpflegerin der Sudetendeutschen und Volk Verlag
Ausstellungseröffnung
Vertriebene 1939
Veranstaltungstermin: Dienstag, 18. Juni 2024, 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Grußworte: Stadträtin Gudrun Lux als Vertretung von Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Stadt München; Dr. Petra Loibl MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene (Video-Grußwort); Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN; Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO).
Festrede: Dr. Jacek Kubiak (Posen/Poznań)
Ausstellungszeitraum: Mittwoch, 19. Juni, bis Mittwoch, 31. Juli 2024
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Die Ausstellung „Vertriebene 1939“ veranschaulicht anhand von zirka 400 Fotografien, Plakaten und Dokumenten die traumatischen Erlebnisse und Erfahrungen der polnischen Zivilbevölkerung, die während des Zweiten Weltkrieges aus den Teilen Polens deportiert wurde, die an das Dritte Reich angegliedert wurden. Die gewaltsamen Zwangsaussiedlungen, Inhaftierungen und Ermordungen von insgesamt 1,5 Millionen polnischer und jüdischer Bürger und Bürgerinnen waren zugleich Teil der nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik, die in der Errichtung von KZs und im Holocaust gipfelte. An ihrer Stelle wurden „Volksdeutsche“ aus Ost- und Südosteuropa angesiedelt, denn das Ziel der Besatzer war die völlige Germanisierung der Territorien. In einem Distrikt namens „Warthegau“ sollte eine „blonde Provinz“ als ein Laboratorium zur Züchtung des germanischen Herrenmenschen entstehen. Zu den betroffenen Gebieten gehörten u. a. die Provinz Posen/Poznań, ein Teil des Lodzer Gebiets, Pommern, das nördliche Masowien und Schlesien.
Die Ausstellung wurde von dem Kurator Dr. Jacek Kubiak mit Unterstützung von Małgorzata Schmidt (visuelle Gestaltung) und Janusz Zemer (Koautor) und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Nationales Gedenken und dem Polnischen Städteverband konzipiert.
Führung durch die Ausstellung
Vertriebene 1939
Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Dr. Jacek Kubiak
Veranstaltungstermin: Mittwoch, 19. Juni 2024, 12.00 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Filmsoirée
„Der Vertrag 1970“ (2023)
Veranstaltungstermin: Mittwoch, 19. Juni 2024, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Im Anschluss an den Film findet eine Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Horst Möller (München) und dem Regisseur Dr. Jacek Kubiak (Posen/Poznań, Polen) statt.
Moderation: Prof. Dr. Andreas Otto Weber (HDO)
Buchpräsentation
„Immanuel Kant und sein Wirkungsort Königsberg“ (2023)
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 27. Juni 2024, 19.00 Uhr
Referent: Professor Dr. Jürgen Sarnowsky (Hamburg)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Vortrag
Von Grönland in die Antarktis – Über den Polarforscher Erich von Drygalski
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 4. Juli 2024, 19.00 Uhr
Referentin: Professor Dr. Cornelia Lüdecke (München)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Der Königsberger Geograf Erich von Drygalski (1865–1949) wollte in Grönland den Mechanismus erkunden, der zur Vereisung der Norddeutschen Tiefebene geführt hatte. 1892–1893 überwinterte er mit zwei Kollegen an der Westküste und untersuchte die Bewegung des Inlandeises und der lokalen Gletscher. Mit den Ergebnissen wurde er habilitiert und zum Leiter der ersten deutschen Südpolarexpedition (1901–1903) ernannt. Das Expeditionsschiff „Gauss“ wurde bereits am Südpolarkreis bei 90 °O, 80 km von der Küste vom Eis entfernt ortsfest eingeschlossen. An Land entdeckten die Polarforscher den erloschen Vulkan Gaussberg (330 m). Dank seiner Führungsfähigkeit und arktischen Erfahrungen brachte Erich von Drygalski die Mannschaft gut durch die Winternacht. Nach einem Jahr erfolgreicher wissenschaftlicher Arbeit brach das Eis auf und die Expedition kehrte nach Kiel zurück. Die vollständige Auswertung aller Daten dauerte bis 1931 und stellt insbesondere in der Biologie bis heute einen Meilenstein dar.
Professor Dr. Cornelia Lüdecke (geb. 1954) studierte Meteorologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und promovierte ebenfalls an der LMU im Fach Geschichte der Naturwissenschaften. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich bereits mit dem Polarforscher Erich von Drygalski. Als Professorin und Dozentin war sie an der Universität Hamburg beschäftigt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem die Geschichte der Polarforschung und die Geschichte der Meteorologie. Sie nahm selbst an mehreren Polarexpeditionen teil.
Buchpräsentation
„Trachtenkunst. Die Anatomie der Wischauer Tracht“ (2024)
Veranstaltungstermin: Dienstag, 9. Juli 2024, 19.00 Uhr
Referenten: Dr. Lilia Antipow (HDO), Christina Meinusch (Heimatpflegerin der Sudetendeutschen), Michael Volk (München)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Heimatpflegerin der Sudetendeutschen und Volk Verlag
Anmeldung erforderlich:
telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de
Die Fotografin Annette Hempfling ist von der Wischauer Tracht als ästhetischem Objekt fasziniert. In ihrem Fokus steht aber weder die Tracht als identitätsstiftendes Gemeinschaftskleid noch dessen kulturelle Praxis.
Das Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung, die im März 2024 in der Alfred-Kubin-Galerie des Sudetendeutschen Hauses München gezeigt wurde, präsentiert 56 Fotografien. Je zwei Aufnahmen bilden ein Foto-Diptychon. Irrelevant ist, zu welchem Teil der Tracht die Foto-Objekte gehören: Schuh trifft auf Spitzenkragen, Weste auf Tuch, Bluse auf Stickvorlage, Zusammengenähtes auf Aufgetrenntes. Aufnahmen von Personen werden mit Aufnahmen von Objekten konfrontiert.
Das Diptychon als Form erzwingt „Dialog“ und „Konflikt“ zwischen zwei Aufnahmen auf der Ebene der Bild- und Musterstruktur. Es vereint ästhetische Synergien im Spiel zwischen Linie und Kreis, zwischen Ornament und glatter Oberfläche, zwischen Konkretem und Abstraktem. So werden Wahrnehmungsmuster der Tracht aufgebrochen.
Mit Beiträgen von Lilia Antipow, Patricia Erkenberg, Jan Kuča, Christina Meinusch, Alexander Wandinger.
Dr. Lilia Antipow ist Historikerin, Slavistin, Übersetzerin, Ausstellungs- und Filmkuratorin. Seit 2018 leitet sie die Öffentlichkeits-, Medien- und Pressearbeit sowie der Bibliothek im Haus des Deutschen Ostens (HDO) München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind jüdische Geschichte und Kultur nach 1917, Sowjetunion und das Völkerrecht in der Stalin-Ära, der Reformkommunismus nach 1945. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen gehören unter anderem: Wozu das ganze Theater? Vsevolod Mejerchol’d zu Individuum, Gemeinschaft und Masse (2011); Der lange Abschied von der Unmündigkeit. Aleksandr Tvardovskij (1911–1971) (2022); als Hrsg. zusammen mit Helmut Altrichter: 100(0) Schlüsseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte (1917–1991). Onlineedition; zusammen mit Jörn Petrick und Matthias Dornhuber: Glücksuchende? Conditio Judaica im sowjetischen Film (2011); zusammen mit Matthias Stadelmann: Schlüsseljahre. Zentrale Konstellationen der Mittel- und Osteuropäischen Geschichte (2011); zusammen mit dem Nürnberger Menschenrechtszentrum: Das Internationale Militärtribunal von Nürnberg 1945/46. Die Reden der Hauptankläger (2015); zusammen mit Iossif Jessakow und Wera Jessakowa: Verdrängte Bilder: Jüdische Neubürger Nürnbergs erinnern sich an Krieg und Holocaust (2015); zusammen mit Andreas Otto Weber und Patricia Erkenberg: Wer bin Ich? Wer sind Wir? Zu Identitäten der Deutschen aus dem östlichen Europa (2023); als Manuskript: Die UdSSR und der Nürnberger Prozess: Vorbereitung, Durchführung, Rezeption (1945–2008) (2010). Aktuelles Projekt: Die stalinistische Konstruktion des Juden: Politik und Literatur in Russland 1929–1953 (Universität Bamberg).
Christina Meinusch studierte Volkskunde, Soziologie und Pädagogik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (mit Abschluss M.A.) sowie Diplompädagogik mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung und außerschulische Jugendbildung ebenfalls in Würzburg (mit Abschluss Dipl.-Päd. (Univ.)). Seit 2014 war sie freiberuflich tätig und realisierte Projekte mit dem Schwerpunkt materielles und immaterielles Kulturerbe der Vertriebenen sowie die Wanderausstellung „(Nicht) gekommen um zu bleiben...“ für den Heimatkreis Braunau / Sudetenland in Forchheim; die Tanzsaal-Datenbank für das Referat für Kulturarbeit und Heimatpflege des Bezirks Unterfranken. Seit 2021 ist Christina Meinusch Heimatpflegerin der Sudetendeutschen. Gleichzeitig übernimmt sie Lehraufträge für Museologie an der Universitäten Würzburg und für Europäische Ethnologie an der Universität Bamberg und wirkt als Ausstellungskuratorin. Von Christina Meinusch liegen u.a. vor: Der Heimatkreis Braunau / Sudetenland. Ursprünge – Entwicklung – Aktivitäten (2023); zus. mit Günter Reichert: (Nicht) Gekommen um zu bleiben… Braunau – Forchheim – Broumov. Vertreibung – Patenschaft – Partnerschaft. (2019); „verloren – vermisst – verewigt. Heimatbilder der Sudetendeutschen“ (2023); Heimat aus Stoff und Spitze. In: Bezirk Mittelfranken (Hg.): Heimat im Gepäck. Vertriebene und ihre Trachten (2023).
Lesung
Steinort wird Sztynort – ein masurisches Dorf nach 1945
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 11. Juli 2024, 19.00 Uhr
Referentinnen: Ulla Lachauer (Lüneburg) und Agata Kern (Lüneburg)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Kulturreferentin für Ostpreußen und das Baltikum
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Masuren im ehemaligen Ostpreußen Teil Polens. Nachdem die deutsche Bevölkerung weitgehend geflüchtet oder vertrieben war, wurde auch das masurische Dorf Steinort neu besiedelt. Bis 1945 war der Ort weithin bekannt als Sitz der Grafen von Lehndorff. Der letzte Schlossherr, Heinrich von Lehndorff, zählte zum Widerstand vom 20. Juli 1944.
Ulla Lachauer und Agata Kern erzählen von Polen, Ukrainern und Belarussen, die meisten ihrerseits Vertriebene aus dem Vorkarpatenland, aus Wolhynien und dem Gebiet um Wilna, die nach 1945 in die Häuser der vertriebenen Steinorter zogen. Wie die wenigen Masuren, die dageblieben waren, kämpften sie ums Überleben und mussten sich im sozialistischen Polen zurechtfinden. Mittelpunkt des Dorfes Sztynort war der „Pałac“: Das Lehndorffsche Schloss war jetzt Sitz der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (PGR). Wie fanden die Siedler verschiedener Herkunft zusammen? Welche Wege gingen ihre Kinder und Enkel? Was geschah nach 1989? – diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Ulla Lachauer (geb. 1951) ist Historikerin, Buchautorin und Dokumentarfilmerin. Ihr Interessengebiet liegt in Mittel- und Osteuropa, vor allem im früheren Ostpreußen. Von Ulla Lachauer liegen u.a.: Paradiesstraße. Lebenserinnerungen der ostpreußischen Bäuerin Lena Grigoleit (1996); Die Brücke von Tilsit (1994); Ostpreußische Lebensläufe (1998); Ritas Leute. Eine deutsch-russische Familiengeschichte (2002). Sie hat die Texte für das Projekt „Steinorter/Sztynorter Migrationsgeschichten“ geschrieben, die auf der Seite Copernico.eu veröffentlicht wurden.
Agata Kern ist Juristin, Slavistin und Osteuropahistorikerin. Sie ist in Węgorzewo (Angerburg) in Masuren geboren und in Sztynort (Steinort) und Kętrzyn (Rastenburg) aufgewachsen. Seit 2008 ist Agata Kern Kulturreferentin für Ostpreußen und das Baltikum am Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg.
Buchpräsentation
„Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution“ (2023)
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 18. Juli 2024, 19.00 Uhr
Referentin: Regina Scheer (Berlin)
Moderation: Patricia Erkenberg M.A. (HDO)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2023
Eine Alternative zum Kapitalismus ist möglich, eine Welt ohne Krieg, Armut und Ausbeutung: davon ist die junge Jüdin Hertha Gordon (geb. 1894 in Königsberg), später Walcher, überzeugt, als sie sich in den 1910er Jahren den Sozialisten anschließt und in den Kampf stürzt. Hautnah erlebt sie den großen Traum von der Revolution, aber auch das Scheitern und schmerzhafte Ende der Illusionen mit. Die Geschichte ihres Jahrhundertlebens ist das Panorama einer Epoche.
Mitreißend erzählt Regina Scheer von einer außergewöhnlichen Frau in unruhigen Zeitläuften, von existenziellen Auseinandersetzungen unter Gleichgesinnten in der Weimarer Demokratie, vom Widerstand gegen die Nationalsozialisten, von einer dramatischen Flucht über Marseille in die USA, vom Exil in New York und von der Hoffnung auf den Aufbau eines anderen Deutschland nach dem Krieg.
Regina Scheer kannte Hertha Walcher (1894‒1990) seit ihrer Kindheit und führte über viele Jahre Gespräche mit ihr. Sie bietet einen außergewöhnlichen, sehr privaten Blick auf eine beeindruckende Frau, die klandestin nach Moskau reiste, um Dokumente zu überbringen, und dort Lenin und Stalin begegnete; die Spezialistin in der Herstellung von Geheimtinte war, deren Weggefährten Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Wilhelm Pieck, Bertolt Brecht, Willy Brandt hießen. Voller Empathie erzählt Scheer von einem entbehrungsreichen Leben im Dienst einer großen Idee, von unzerstörbarer Hoffnung, von Verbundenheit und Hilfsbereitschaft, aber auch von erbittertem Streit unter Menschen, die doch das gleiche Ziel verfolgen.
Regina Scheer (geb. 1950) studierte Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität. Sie war freie Autorin und Mitarbeiterin der Literaturzeitschrift „Temperamente“ und der Wochenzeitschrift „Forum“. Nach 1990 wirkte sie an Ausstellungen, Filmen und Anthologien mit und veröffentlichte mehrere Bücher zur deutsch-jüdischen Geschichte, u.a. „Im Schatten der Sterne“ (2004). Ihre ersten beiden Romane, „Machandel“ (2014) und „Gott wohnt im Wedding“ (2019), waren große Publikumserfolge.
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