Ausstellungen
Auf dieser Seite
Ungehört - die Geschichte der Frauen

Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten Millionen von Deutschen ihre Heimat im östlichen Europa verlassen. Es waren vor allem Frauen, die sich als erste auf den, oft sehr beschwerlichen, Weg machten. Mütter und Großmütter, Schwestern und Tanten – zusammen mit Kindern und Alten beschritten sie die Reise ins Ungewisse. Vielen fiel es schwer, später über das Erlebte zu berichten, andere erzählten so oft davon, bis sie keine Zuhörer mehr fanden.
Die Ausstellung „Ungehört – die Geschichte der Frauen“ richtet ihren Blick auf Erfahrungen und Schicksale, Verluste, Erfolge und Leistungen von Frauen während Flucht, Vertreibung und Integration.
Im Mittelpunkt der Präsentation stehen sechs Zeitzeuginnen, die aus unterschiedlichen Regionen des östlichen Europa stammen. Ihre Wege durch die Nachkriegsgeschichte weisen Gemeinsamkeiten auf – und sind dennoch jeder für sich ganz besonders. Ria Schneider aus der Batschka, Emma Weis und Friederike Niesner aus Mähren, Gertrud Müller aus Oberschlesien, Rosemarie Becker aus Pommern und Edith Gleisl aus Ostpreußen – sie und ihre weiblichen Familienangehörigen, die ebenfalls alle Beschwernisse der Flucht und Vertreibung erlebten, stehen dabei exemplarisch für viele deutsche Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten.
Öffnungszeiten: 16. Juni – 31. Juli 2023; Montag bis Freitag (werktags) 10-20 Uhr
Konzeption: Professor Dr. Daniela Neri-Ultsch
Ausstellungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München; In den Ausstellungsräumen
HDO auf Reisen in Europa - Bilder von Uwe Beck

Uwe Beck wurde 1943 in Lüneburg geboren und wuchs in einer kinderreichen Familie auf. Als sein Vater beruflich nach Süddeutschland versetzt wurde, zog die Familie 1957 aus dem hohen Norden nach Erding um. Nach Abschluss seiner Schulausbildung wurde Uwe Beck Mitarbeiter im Technischen Dienst der Bundeswehr, blieb dort als Zeitsoldat mehrere Jahre und finanzierte auf diese Weise sein anschließendes Studium, das er 1972 als Diplom-Wirtschaftsingenieur an der Münchner Fachhochschule abschloss.
Seinen Berufsweg verfolgte er dann bei einem internationalen Telekommunikations-Konzern in Stuttgart, der ihn 1980 nach Brüssel rief. Nach zehn Auslandsjahren kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete im internationalen IT-Bereich in München bis zum Erreichen des Rentenalters.
Als Uwe Beck 1966 im Dienst der Bundeswehr für knapp ein Jahr in den Südstaaten der USA war, entdeckte er die Liebe zur Fotografie. Leidenschaftlich gerne fotografierte er auf Reisen, Ausflügen und in Kunstmuseen – immer dann, wenn ihn Landschaften, Menschen, Ereignisse oder Bauwerke dazu animierten. Das wachsende Interesse für die Geschichte der Fotografie regte ihn dazu an, über zehn Jahre lang Fotoapparate, Accessoires und alte Fotos zu sammeln.
Als seine Frau Renate Beck-Hartmann mit der Erforschung ihrer Familiengeschichte begann, begleitete Uwe Beck sie fotografisch an alle Orte in Böhmen, zu denen die Spurensuche führte. Dabei wurde auch sein Interesse für die Geschichte der Deutschen im europäischen Osten immer größer. So nahm das Ehepaar Beck teil an den mannigfaltigen Veranstaltungen des Hauses des Deutschen Ostens, an Tagesfahrten und an Studienreisen zur Vertiefung der Kenntnisse über die Geschichte und Landeskunde des östlichen Europa.
Eine Auswahl von Fotografien, die bei den kulturellen Aktivitäten des HDO entstanden sind und diese dokumentieren, wird in der aktuellen Ausstellung im HDO gezeigt.
Who is Who der Deutschen aus dem östlichen Europa, Teil 6

Ab Mai zeigt das HDO die nunmehr sechste Folge der Ausstellung „Das Who is Who der Deutschen aus dem östlichen Europa“ und lädt seine Besucher damit ein, wieder auf Spurensuche zu gehen. Bei einem kurzen Abstecher vor einer Veranstaltung bietet die Ausstellung viele Wissenshappen und „Fun Facts“, mit denen man bei der nächsten Party beeindrucken kann.
Wussten Sie zum Beispiel, dass die Bellingshausensee im Südpolarmeer nach dem Entdecker und Seefahrer Fabian Gottlieb von Bellingshausen benannt ist? Geboren wurde er 1778 auf der Insel Ösel, damals im Russischen Reich, heute Teil von Estland mit dem Namen Saaremaa. Bei einer Expedition in die südliche Polarregion, die von Zar Alexander I. beauftragt worden war, entdeckte Bellingshausen mit seiner Mannschaft 31 neue Inseln und sah erstmals den Rand eines „Eis-Kontinents“. Er gilt damit als Entdecker der Antarktis.
Aber auch ein längerer Besuch der Ausstellung lohnt sich, um über die Biografien von Personen aus dem östlichen Europa, deren Muttersprache Deutsch war oder ist, mehr über die Kultur und Geschichte dieser Regionen zu erfahren.
So zum Beispiel über die Verbindungen von Henrik Galeen, Paul Wegener und Ernst Deutsch, die alle auf ihre Art den deutschen Film prägten. Der Drehbuchautor Henrik Galeen wurde 1881 in Stryj in Galizien (Österreich-Ungarn) in der Nähe von Lemberg / Lwiw geboren, das heute in der Ukraine liegt. Zu seinen bekanntesten Drehbüchern gehören „Der Golem, wie er in die Welt kam“ (1920, als Co-Autor) und „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ (1922, Regie: Friedrich Wilhelm Murnau). Paul Wegener, geboren 1874 in Arnoldsdorf in Westpreußen (poln. Jarantowice), war nicht nur Hauptautor zu „Der Golem, wie er in die Welt kam“, sondern führte auch Regie und spielte die Hauptrolle des Golems. Die Rolle des Gehilfen von Rabbi Löw übernahm Ernst Deutsch, der 1890 in Prag geboren wurde. Während Wegener auch nach 1933 in Deutschland blieb und zum Teil an Propagandafilmen beteiligt war, verließen sowohl Galeen als auch Deutsch das Land.
Ausstellungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München, Flur, 2. Stock
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags), 10 bis 20 Uhr
Kann Spuren von Heimat enthalten

Eine Ausstellung über Essen und Trinken, Identität und Integration der Deutschen des östlichen Europa
Wanderausstellung des Hauses des Deutschen Ostens, München
Hungerjahre und Überfluss, Familienrezepte, die Wiedergründung von Firmen und die Herstellung altbekannter Produkte, Identitätserhalt und Integration – all das bestimmte das Leben und den Alltag vieler Deutscher aus dem östlichen Europa, ob sie nach 1945 als Flüchtlinge und Vertriebene oder im Lauf der folgenden Jahrzehnte als Aussiedler und Spätaussiedler nach Deutschland kamen. Die Ausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten“ zeigt neben diesen Themen auch die landwirtschaftliche Vielfalt der Herkunftsregionen der Deutschen aus dem östlichen Europa und stellt typische Gerichte vor, seien es aufwendige Resteessen, Knödel und Nocken, Klopse oder die süßen Bienenkörbe und Damenkaprizen.
Von November 2022 bis April 2023 wird die HDO-Wanderausstellung "Kann Spuren von Heimat enthalten" nach verschiedenen Stadtionen in Bayern, Deutschland und Europa in Waldram präsentiert.
Öffnungszeiten: 06. November 2022 bis 18. Juni 2023
Freitag: 9 - 17 Uhr; Samstag und Sonntag: 13 - 17 Uhr
Ausstellungsort: Erinnerungsort BADEHAUS, Kolpingplatz 1, 82515 Wolfratshausen
Wanderausstellungen des HDO
Das Haus des Deutschen Ostens bietet derzeit drei Wanderausstellungen zum Verleih an: "Mitgenommen - Heimat in Dingen", "Kann Spuren von Heimat enthalten. Eine Ausstellung über Essen und Trinken, Identität und Integration der Deutschen aus dem ösltichen Europa" und "Wer bin Ich? Wer sind Wir? - Zu Identitäten der Deutschen aus dem östlichen Europa".
Alle Informationen zu Umfang der Ausstellungen, Leihbedingungen und Ansprechpartnern finden Sie hier:
Informationen zur Wanderausstellung "Mitgenommen" (PDF)
Informationen zur Wanderausstellung "Kann Spuren von Heimat enthalten" (PDF)
Informationen zur Wanderausstellung "Wer bin Ich? Wer sind Wir?" (PDF)
Virtuelle Ausstellungen
Fremd : Vertraut. Hermannstadt : Kronstadt. Zwei Städte in Siebenbürgen, fotografiert von Jürgen van Buer
Die aktuelle Ausstellung des HDO „Fremd : Vertraut. Hermannstadt : Kronstadt. Zwei Städte in Siebenbürgen, fotografiert von Jürgen van Buer“ kann in den virtuell begehbaren Ausstellungsräumen des HDO besucht werden. Sie finden dort alle Fotos, Texte und Videos, die in der Vor-Ort-Präsentation zu sehen sind.
Realisierung der virtuellen Ausstellung: Oliver Balazs, Fotos: Josef Balazs und Lilia Antipow.
Hier geht es zur virtuellen Ausstellung
Wer bin Ich? Wer sind Wir? Zu Identitäten der Deutschen aus dem östlichen Europa
Jubiläumsausstellung des Hauses des Deutschen Ostens.
Idee und Realisierung der virtuellen Ausstellung: Oliver Balazs, unter Mitarbeit von Sascha Töpfer (beide Berlin), Fotos: Annette Hempfling und Lilia Antipow.
Hier geht es zur virtuellen Ausstellung.
"Russlanddeutsche - Zeiten des Umbruchs"
Die virtuelle Ausstellung "Russlanddeutsche - Die Zeiten des Umbruchs" widmet sich der russlanddeutschen Geschichte sowie Literatur in der Zeit von 1917 bis 1991, die sie über verschiedene Zugänge vermitteln will. Sie wurde im Rahmen des Masterstudienschwerpunktes „Osteuropäische Studien mit Praxisbezug“ des Historischen Instituts, des Seminars für Slavistik / Lotman-Institut für russische Kultur an der Ruhr-Universität Bochum und des Osteuropa-Kollegs NRW sowie in Kooperation mit dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold und dem Haus des Deutschen Ostens (München) erstellt. Sie finden die Ausstellung auf der Webseite der Martin-Opitz-Bibliothek (Herne).
Hier geht es zur virtuellen Ausstellung
"Graue Zeiten – Bunte Seiten. Deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher im sozialistischen Rumänien"
Die Ausstellung "Graue Zeiten – Bunte Seiten" wurde vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern realisiert.
Die Idee zu dieser Ausstellung entstand während des IKGS-Projektes „Gelesen, geliebt, gesichert. Massenentsäuerung und konservatorische Sicherung von (Kinder-)Büchern der deutschsprachigen Minderheit im sozialistischen Rumänien“, das aus Mitteln der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) gefördert wurde, die durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung der Länder (KSL) finanziert wird. Zahlreiche Kinderbücher, die im Rahmen dieses Projektes restauriert wurden, können nun in der Ausstellung präsentiert werden.
Die Bibliothek des HDO ist an der Ausstellung mit Buchleihgaben beteiligt.
Das Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales über das Haus des Deutschen Ostens finanziert.
Hier geht es zur virtuellen Ausstellung.
"Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen. Ein europäisches Kulturerbe"
Durch kaum eine andere Region Europas wird der Choral Martin Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen“ architektonisch so versinnbildlicht wie durch die im südlichen Siebenbürgen gelegene Kirchenburgenlandschaft. Hier entstanden vom Beginn der Einwanderung der Siebenbürger Sachsen am Ende des 12. Jahrhunderts zahlreiche befestigte Kirchenburgen, von denen noch rund 160 erhalten sind.
Die Ausstellung "Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen" wurde von der Stiftung Kirchenburgen in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin, dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien entwickelt. Durch Förderung des HDO konnte 2020 eine virtuelle Version erstellt werden.
Hier geht es zur virtuellen Ausstellung