Veranstaltungskalender

Programm April bis Juli 2025

Das komplette Programmheft für die Monate September bis Dezember 2025 können Sie hier als PDF herunterladen.

Eintritt

Soweit nicht anders vermerkt ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei.

Anmeldung

Bei Veranstaltungen mit Anmeldung bitten wir um rechtzeitige Platzreservierung per E-Mail.
Auch bei Veranstaltungen ohne Anmeldung gilt: Einlass nur bis zur höchstzulässigen Personenzahl.

Fotos

Mit der Teilnahme an den Veranstaltungen erklären Sie sich damit einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen zu sehen sind, die das Haus des Deutschen Ostens im Rahmen seiner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verwendet.

September

 

„Vom Abenteuer des Schreibens. Im Gespräch mit dem Schriftsteller Hans Bergel“ (2025)

Cover von Vom Abenteuer des Schreibens von Anita-Andreea Szell

Termin: Donnerstag, 4. September 2025, 19.00 Uhr

Referenten: Dr. Lilia Antipow (München), Josef Balazs (Nürnberg)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail an poststelle(at)hdo.bayern.de

Anlässlich des 100. Geburtstages des siebenbürgisch-sächsischen Schriftstellers Hans Bergel (1925–2022) lädt das Haus des Deutschen Ostens herzlich zu einer besonderen Buchpräsentation ein. Im Mittelpunkt steht der außergewöhnliche Band „Vom Abenteuer des Schreibens. Im Gespräch mit dem Schriftsteller Hans Bergel“, herausgegeben von der Literaturwissenschaftlerin Dr. Anita-Andreea Széll im Verlag der Universität Babeș-Bolyai in Klausenburg.

Die Interviews in diesem Band sind das Ergebnis eines langen Briefwechsels (2011–2022) mit Hans Bergel, der in eine lebendige Gesprächsatmosphäre eingebettet ist.

Hans Bergel, einer der bedeutendsten siebenbürgisch-sächsischen Schriftsteller, hat durch seine vielfältigen Texte Brücken zwischen Menschen, Generationen, Kulturen und Sprachen gebaut. Seine Werke wurden sowohl in Deutschland als auch in Rumänien hoch geschätzt, was ihm zahlreiche Ehrungen einbrachte, darunter das Bundesverdienstkreuz und der Titel Dr. h.c. der Universität Bukarest.

In den Gesprächen mit Dr. Széll, einer ausgewiesener Kennerin seines Werkes, wird Bergel als vielseitiger Geist erlebbar, der sein umfangreiches Wissen und humanistisches Kulturverständnis teilt – von antikem Griechenland bis zu biblischen Ländern, von Homers Troja bis zu Goethes Italienreise. Ergänzt wird die Präsentation durch Fotos von Konrad Klein, die das Gespräch visuell begleiten.

Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, den Schriftsteller und sein Werk auf eine intime und lebendige Weise kennenzulernen. (Text: Josef Balazs).

Josef Balazs (geb. 1952) studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Hermannstadt/Sibiu und ist freischaffender Autor und Moderator. Er ist u.a. Mitherausgeber von: „Der befestigte Glaube. Kirchenburgen inSiebenbürgen“ (2018) und Herausgeber von „Fremd : Vertraut. Hermannstadt : Kronstadt – zwei Städte in Siebenbürgen, fotografiert von Jürgen van Buer“ (2021). Balazs trat außerdem als Kurator der Ausstellungen des Fotografen Jürgen van Buer (Berlin) hervor. 2020 wurde in den „Spiegelungen“ (IKGS, München) eine Auswahl aus seinem Gedichtzyklus „Eine Hommage an Paul Celan“ veröffentlicht. Seine Texte, Beiträge und Interviews erschienen in der MATRIX, in der Siebenbürgischen Zeitung sowie in der ADZ für Rumänien und im Allgemeinen Deutschen Jahrbuch für Rumänien.

 

Tag des offenen Denkmals®: Wert-voll: unbezahlbar‚ oder unersetzlich?

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Termin: Sonntag, 14. September 2025, 11.00–17.00 Uhr

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Am Tag des Offenen Denkmals 2025 steht unser Programm ganz im Zeichen des Mottos „Wert-voll: unbezahlbar ‚oder unersetzlich?“. In diesem Jahr möchten wir die Werte der Denkmalerhaltung in den Mittelpunkt rücken. Dabei geht es jedoch nicht nur um den Erhalt historischer Bauwerke, sondern auch um die Geschichten und Menschen, die mit diesem Denkmal, dem Haus des Deutschen Ostens, verbunden sind.

Das HDO, das im ehemaligen Benediktinerinnenkloster am Lilienberg untergebracht ist, lädt Sie herzlich ein, diese besonderen Werte, Geschichten und Persönlichkeiten kennenzulernen. Das Benediktinerinnenkloster, in dem das Haus heute beheimatet ist, wurde 1699 durch den Münchner Bürgermeister Alberti gestiftet und 1715 zum Vollkloster erweitert. Die Fertigstellung erfolgte 1750. Bereits 1724 wurde das Kloster Teil von München – lange vor der offiziellen Eingemeindung. Nach der Säkularisation im Jahr 1802 und mehreren Umbauten diente es verschiedenen Zwecken, bevor es 1970 zum Haus des Deutschen Ostens wurde – heute ein lebendiger Ort der Kultur, Begegnung und Geschichte.

Eintritt frei

Besuchen Sie im Anschluss an das Programm auch unsere Gaststätte „Bohemia“, die bereits ab 12.00 Uhr geöffnet ist.

Programm

11.30 Uhr, 15.00 Uhr, 16:00 Uhr

Kurzführungen durchs Haus

Treffpunkt: im Foyer

Referentin: Patricia Erkenberg M.A.

In einer Kurzführung wird die Geschichte des Gebäudes von den Anfängen als Benediktinerinnenkloster Ende des 17. Jahrhunderts über die Nutzung nach der Säkularisation als Amtsgebäude bis zum heutigen Begegnungszentrum „Haus des Deutschen Ostens“ vorgestellt. Neben der vielfältigen Nutzungsgeschichte des Hauses werden auch die denkmalgerechten Renovierungen der letzten Jahre kurz präsentiert. Besonderes Highlight der Führung ist die Besichtigung des sonst nicht zugänglichen Dachstuhls des Hauses.

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

 

14.00 Uhr, 15.30 Uhr

Kurzführungen durch die Bibliothek

Die HDO-Bibliothek – größte öffentliche Spezialbibliothek ihrer Art in Bayern

Treffpunkt: im Eingangsbereich der Bibliothek

Referentin: Dr. Lilia Antipow

Die Bibliothek des Hauses des Deutschen Ostens umfasst rund 90.000 Bände sowie 381 laufende Periodika und ist damit die größte öffentliche Spezialbibliothek ihrer Art in Bayern. Der Sammelschwerpunkt liegt auf der Geschichte und Kultur der Deutschen des östlichen Europa. In der Kurzführung wird die Geschichte der Bibliothek erläutert und deren Räumlichkeiten gezeigt. Zudem werden einige besondere Schätze des Bestandes präsentiert und ein Einblick ins sonst verschlossene Magazin gewährt.

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

12.30 Uhr

Kurzvortrag

„Der letzte Akt: Das Ende des deutschsprachigen Verlagswesens in Breslau, Königsberg und Reichenberg 1945“

Ort: HDO-Bibliothek

Referentin: Dr. Lilia Antipow

Der Verlust des deutschsprachigen Verlagswesens in Breslau, Königsberg und Reichenberg im Jahr 1945 markiert das endgültige Ende einer jahrhundertelang gewachsenen kulturellen Tradition. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurden die Verlage in diesen Städten aufgelöst, was das Verschwinden einer bedeutenden literarischen und kulturellen Landschaft zur Folge hatte. Dieses Ereignis ist exemplarisch für das endgültige Aussterben des deutschen Verlagswesens in den jeweiligen Regionen. Zugleich symbolisiert es das Ende eines wichtigen Kapitels in der Geschichte Schlesiens, Ostpreußens und Böhmens und führte zu einer tiefgreifenden kulturellen Zäsur, deren Nachwirkungen bis heute spürbar sind.

13.30 Uhr

Geführte Fototour: Das Denkmal im Fokus

Angebot für Hobbyfotografen: Bei einem spannenden Rundgang durchs Haus gibt die erfahrene Fotografin Annette Hempfling Tipps und Tricks, wie Architekturfotografie besonders gut gelingen kann. Wie findet man Motive im Innen- und Außenbereich?  Wie arbeitet man mit Licht und Schatten, um stimmungsvolle Bilder zu erzeugen? Wie komponiert man einen interessanten Bildausschnitt? Diese und weitere Themen können die Teilnehmer direkt mit eigener Kamera oder auch dem Smartphone praktisch ausprobieren.

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

 

Präsentation des Themenhefts des HDO-Journals: „Pionierinnen, Visionärinnen, Kämpferinnen. Frauen aus dem östlichen Europa“

Cover des HDO Journal 2025

Termin: Dienstag, 16. September 2025, 19.00 Uhr

Grußwort: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Referenten: Dr. Lilia Antipow (HDO), Dr. Dr. h.c. Johann Schneider (Magdeburg)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Mit der Ausstellung „Ungehört – Die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung, Integration“ und dem gleichnamigen Begleitbuch hat das HDO einen bedeutenden ersten Schritt unternommen, um die Erfahrungen und Leistungen deutscher Frauen aus dem östlichen Europa sichtbar zu machen und eine wichtige Diskussion anzustoßen. Das aktuelle Themenheft des HDO-Journals, das den Titel „Pionierinnen, Visionärinnen, Kämpferinnen. Frauen aus dem östlichen Europa“ trägt, versteht sich als Erweiterung dieses Projekts und legt den Fokus auf die vielfältigen Lebenswege dieser Frauen.

Der erste Teil, „Frauen – Flucht, Vertreibung, Integration“, beginnt mit einer Einführung in die Konzeption, den Inhalt und die Gestaltung der Ausstellung. Es folgen Beiträge, die direkt aus den Lebensgeschichten der Zeitzeuginnen entstanden sind, darunter die Tänzerin Ria Schneider, eine Donauschwäbin aus der Batschka. Weitere Berichte widmen sich Marianne Kretschmer, einer Siebenbürger Sächsin, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Rumänien in ein sowjetisches Arbeitslager deportiert wurd, und der Lebensgeschichte von Katharina Göhring, einer Deutschen aus der Ukraine. Anschließend stellt von Professor Dr. Manfred Kittel die sozialpolitische Bedeutung des Lastenausgleichs für Frauen dar. Dieser Teil schließt mit einem Podiumsgespräch, das im Februar 2024 mit Caro Matzko geführt wurde, in dem die Moderatorin über die Spuren der Kindheit ihres ostpreußischen Vaters in ihrem eigenen Leben spricht. Der zweite Teil „Der Aufbruch der Frauen“ stellt außergewöhnliche Frauen aus dem östlichen Europa vor, darunter Rosa Klauber, Gründerin einer Münchner Textilhandlung, sowie die Pionierin der Sexualaufklärung Beate Uhse. Petra Dombrowski präsentiert ihre Ausstellung „Vorsicht! Agentinnen schreiben mit!“, die 2025 im HDO zu sehen war. Der dritte Schwerpunkt „Aktuelle Positionen“ beleuchtet gesellschaftliche und künstlerische Entwicklungen, mit Beiträgen zu zivilgesellschaftlichem Engagement, Trachten, Kunst und Gender.

Zur Veranstaltung hält Dr. h.c. Johann Schneider einen Vortrag über Fairy von Lilienfeld, die erste Professorin für evangelische Theologie in Deutschland, deren Lebensweg im Heft vorgestellt wird.

Dr. Dr. h.c. Johann Schneider (geb. 1963 in Mediasch/Siebenbürgen, Rumänien) ist ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Regionalbischof des Bischofssprengels Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Schneider ist auch Domherr der Vereinigten Domstifter von Naumburg, Merseburg und Zeitz und seit März 2014 Kuratoriumsvorsitzender der Diakoniewerks Halle. Von Johann Schneider liegen u.a. folgende Publikationen vor: Der Hermannstädter Metropolit Andrei von Șaguna. Reform und Erneuerung der Orthodoxen Kirche in Siebenbürgen und Ungarn nach 1848 (2005).

 

Kinder als Opfer von Flucht und Vertreibung

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Termin: Dienstag, 30. September 2025, 19.00 Uhr

Referent: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Das nahende Ende des zweiten Weltkriegs und das Heranrücken der Roten Armee nach Westen, führte in verschiedenen Regionen im Osten des Deutschen Reichs im Januar 1945 zu einer Fluchtwelle von über drei Millionen Menschen von Ost nach West. Unter den Flüchtenden waren mehr als eine Million Kinder und Jugendliche. Auch von den Vertreibungen vor und nach der Potsdamer Konferenz 1945 waren Millionen von Kindern und Jugendlichen betroffen.

Auch wenn seit den 1990er Jahren viele Veröffentlichungen zu den „Kriegskindern“ entstanden, fehlt bisher eine systematische Erforschung der besonderen Situation der Flüchtlings- und Vertriebenenkinder. Der Vortrag zeigt exemplarisch, mit welchen Situationen und traumatisierenden Erlebnissen diese Kinder bei der Flucht, der Vertreibung und der nachfolgenden Aufnahme im Westen konfrontiert waren.

Oktober

Arabica und Muckefuck. Kaffeegeschichten zwischen Ostsee und Schwarzem Meer

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Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 16. Oktober 2025, 18.00 Uhr

Referentin: Dr. Christine Absmeier (Stuttgart)

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Ausstellungszeitraum: 17. Oktober 2025 – 30. Januar 2026

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr, in den Weihnachtsferien geschlossen

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg

Eine Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg

Feines Porzellan und aromatische Bohnen gehören zum exklusiven Kaffeegenuss. Wer sich den Luxus nicht leisten kann, greift zum Ersatzkaffee aus Gerste oder Zichorie. Revolutionäre schmieden in Kaffeehäusern Umsturzpläne, heimatlose Literaten verfassen poetische Werke. Seit langen Zeiten und in den unterschiedlichsten Kulturräumen dient Kaffee als Requisit gesellschaftlicher Inszenierungen. Das exotische Getränk, einst aus dem „Orient“ nach Europa gekommen, war und ist noch heute ein Statussymbol, ein Ausdruck des Lebensstils – und zugleich ein globaler Wirtschaftsfaktor.

Die Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg erzählt Kaffeegeschichten von Genussmenschen und Geschäftemachern, von Ausbeutung und Profit im internationalen Wirtschaftsgeflecht. Sie schildert, wie der Temeswarer Franz Illy in Triest die Espressomaschine erfand und wie die Brüder Franck aus Ludwigsburg mit dem Verkauf von Ersatzkaffee in Österreich-Ungarn reich wurden. Sie stellt erfolgreiche schlesische Porzellan-Manufakturen vor. Kurz: Die Ausstellung schreibt ausgewählte Kapitel der Kulturgeschichte eines heißgeliebten Getränks.

 

Lange Nacht der Münchner Museen

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Termin: Samstag, 18. Oktober 2025, 18.00–1.00 Uhr

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Eintritt: 20 Euro (berechtigt zum Besuch aller beteiligten Museen und Nutzung der Shuttlebusse), erhältlich im HDO

Bei der Langen Nacht der Münchner Museen am 18. Oktober 2025 öffnen rund 100 Münchner Museen, Sammlungen, Galerien, Kunsträume und viele weitere Orte ihre Pforten von 18 bis 1 Uhr nachts. Die Vielfalt der teilnehmenden Museen, die Atmosphäre zu später Stunde und die Aktionen und Führungen lockten 2024 zum 20. Jubiläum rund 30.000 Besucher*innen zur Museumsnacht. (Text: muenchen.de)

Zur Münchner Langen Nacht der Museen zeigt das HDO die Ausstellung „Arabica und Muckefuck“

Weitere Informationen zur Langen Nacht 2025 finden Sie hier

 

„Abgerissene Fäden“. Kriegsende und Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen

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Termin: Donnerstag, 23. Oktober 2025, 14.00–18.00 Uhr

Referenten: PD Dr. Tobias Weger (München), Dr. Gudrun Wirtz (München), PD Dr. Heinz Starkulla (München)

Moderation: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Arbeitsgemeinschaft für ost- und westpreußische Landeskunde der LMU München und Universitätsbibliothek der LMU

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Achtzig Jahre ist es her, dass die Sieger des Zweiten Weltkriegs die deutschen Ostgebiete dauerhaft vom restlichen Deutschland abgetrennt haben. Nur wenige der hier lebenden Deutschen durften bleiben; für die große Mehrheit rissen durch Flucht und Vertreibung die Fäden zu ihrer angestammten Heimat ab. Die Arbeitsgemeinschaft für ost- und westpreußische Landeskunde der Ludwig-Maximilians-Universität München möchte in Zusammenarbeit mit dem Haus des Deutschen Ostens auf diesen jähen Riss zurückblicken, aber auch die Frage stellen, wieweit Fäden seither wieder angeknüpft werden konnten. Dazu sind drei Referate geplant: Einen Gesamtüberblick über diesen lebensverändernden Verlust gibt – exemplarisch auf Ostpreußen zugeschnitten – Priv.-Doz. Dr. Tobias Weger vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU. Dr. Gudrun Wirtz, die Leiterin der Osteuropa-Abteilung der Bayerischen Staatsbibliothek, stellt Kulturverluste im deutschen Osten am Beispiel der Universitätsbibliotheken Königsberg und Breslau dar. Und den Zusammenbruch lokaler und regionaler Kommunikationsräume schildert Priv.-Doz. Dr. Heinz Starkulla, Institut für Kommunikationswissenschaft der LMU.

Anschließend findet ein Empfang statt

PD Dr. Tobias Weger (geb. 1968 in München) ist Historiker und Übersetzer. Nach Tätigkeiten u.a. am Schlesischen Museum zu Görlitz wurde er 2005 mit der Arbeit „,Volkstumskampf‘ ohne Ende? Sudetendeutsche Organisationen, 1945–1955“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg promoviert. Als Angestellter am Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) in Oldenburg legte er 2016 seine Habilitationsschrift „Großschlesisch? Großfriesisch? Großdeutsch! Ethnoregionalismus in Schlesien und Friesland, 1918 – 1945“ vor. Seit 2018 ist Tobias Weger wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKGS an der LMU. Seine zahlreichen Publikationen befassen sich u.a. mit der Geschichte und Kultur Zentral und Südosteuropas im 19. Und 20. Jahrhundert und der Migrations-, Wissenschafts-, Stereotypen-, Alltags-,, Kirchen- und Religionsgeschichte.

Dr. Gudrun Wirtz studierte Slawische und Romanische Philologie und promovierte 1996 an der Universität Bonn. Seit 2006 leitet sie die Osteuropaabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek und ist in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien aktiv.

PD Dr. Heinz Starkulla jr. ist Vorsitzender der AG für ost- und westpreußische Landeskunde der Ludwigs-Maximilians-Universität München sowie Mitglied des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Kommunikationsgeschichte und Propagandaforschung.

 

„Puyuhuapi war Waldhagen“ (2025)

Cover von Puyuhuapi war Waldhagen

Termin: Donnerstag, 30. Oktober 2025, 19.00 Uhr

Impulsreferat: Hartmut Koschyk (Mitglied des Deutschen Bundestages a.D., Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedler- fragen und nationale Minderheiten a.D., Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland)

Referentin: Luisa Ludwig (Puyuhuapi, Chile)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Heimatpflegerin der Sudetendeutschen

Luisa Ludwig erzählt die faszinierende Geschichte des Dorfes Puyuhuapi in Südchile, das 1935 von vier jungen Sudetendeutschen gegründet wurde.

Ein vielstimmiger Bericht, vorgetragen von den Hauptakteuren und ihren Nachkommen. Er beginnt mit der Ankunft vier Protagonisten, die sich 1935 an einer schönen Bucht inmitten der menschenleeren Fjordlandschaft Westpatagoniens niederlassen, und endet mit dem Bau der Urwaldstraße, die sie fast fünfzig Jahre später aus ihrer Einsamkeit befreien sollte.

November

 

„Schach dem König“ (2023)

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Termin: Dienstag, 11. November 2025, 19.00 Uhr

Referent: Hans-Peter Kunisch (Berlin)

Moderation: Dr. Wolfgang Schwarz (Kulturreferent für die böhmischen Länder)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Kulturreferent für die böhmischen Länder

Albert von Hoditz war ein Genießer und Lebensreformer, der sein Schloss an der umkämpften Grenze zwischen Österreich und Preußen zu einem „Arkadien in Mähren“ machen wollte. Seine Untertanen sollten Künstler werden. Auch Friedrich der Große wurde auf Hoditz aufmerksam. Für Friedrich bedeutete dessen freie Existenz in Rosswald, das er zweimal besuchte, die Erinnerung an ein verpasstes eigenes Leben. Legendär ist ein Freiluftschachspiel der beiden mit „lebenden Figuren“. Friedrichs Beziehung zu Hoditz, auf den er zwei Gedichte schrieb, stellt den strengen, pflichtbewussten König, den der „exzentrische Epikureer“ Hoditz auch in seinen orientalischen Harem führte, in ein neues Licht und dürfte auch Kenner überraschen.

Hans-Peter Kunisch (geb. 1962 in der Schweiz) ist promovierter Germanist und Sohn eines Sudetendeutschen aus einem Nachbardorf von Rosswald. Jahrzehnte lang hat er vor allem für die Süddeutsche Zeitung und Die Zeit geschrieben. Jetzt lebt er als freier Autor in Berlin. 2020 ist bei dtv „Todtnauberg. Die Geschichte von Paul Celan, Martin Heidegger und ihrer unmöglichen Begegnung“ erschienen. Im September 2025 kommt bei Reclam sein Buch „Das Flimmern der Raubtierfelle. Rilke und der Faschismus“ heraus.

 

Kurzführung durch die Ausstellung Arabica und Muckefuck mit anschließendem Kaffeekränzchen

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Termin: Donnerstag, 13. November 2025, 14.00 Uhr

Referentin: Patricia Erkenberg (HDO)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail an poststelle(at)hdo.bayern.de

Ausstellungsdauer: 17. Oktober 2025 – 30. Januar 2026

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr, in den Weihnachtsferien geschlossen

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg

 

Eine Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg

Feines Porzellan und aromatische Bohnen gehören zum exklusiven Kaffeegenuss. Wer sich den Luxus nicht leisten kann, greift zum Ersatzkaffee aus Gerste oder Zichorie. Revolutionäre schmieden in Kaffeehäusern Umsturzpläne, heimatlose Literaten verfassen poetische Werke. Seit langen Zeiten und in den unterschiedlichsten Kulturräumen dient Kaffee als Requisit gesellschaftlicher Inszenierungen. Das exotische Getränk, einst aus dem „Orient“ nach Europa gekommen, war und ist noch heute ein Statussymbol, ein Ausdruck des Lebensstils – und zugleich ein globaler Wirtschaftsfaktor.

Die Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg erzählt Kaffeegeschichten von Genussmenschen und Geschäftemachern, von Ausbeutung und Profit im internationalen Wirtschaftsgeflecht. Sie schildert, wie der Temeswarer Franz Illy in Triest die Espressomaschine erfand und wie die Brüder Franck aus Ludwigsburg mit dem Verkauf von Ersatzkaffee in Österreich-Ungarn reich wurden. Sie stellt erfolgreiche schlesische Porzellan-Manufakturen vor. Kurz: Die Ausstellung schreibt ausgewählte Kapitel der Kulturgeschichte eines heißgeliebten Getränks.

 

Erzählcafé: Dr. Renate von Walter im Gespräch mit… Dagmar Seck

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Termin: Donnerstag, 20. November 2025, 15.00 Uhr

Eintritt: 5 Euro (inkl. Kaffee und ein Stück Kuchen)

Ort: Gaststätte „Bohemia“ im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Dagmar Seck wurde 1985 in Agnetheln/Siebenbürgen geboren, wuchs in Mittelfranken auf und studierte Geschichte und Französisch in Erlangen. Nach dem Studium war sie freiberuflich u.a. als Stadtführerin, Deutschlehrerin und Projektleiterin in Nürnberg tätig, bevor sie 2019 die Stelle der Bundeskulturreferentin im Verband der Siebenbürger Sachsen antrat. Optisch ist sie nur selten als Sächsin zu erkennen, bei ihr schwingt Siebenbürgen eher akustisch mit: in der Mundart und im gerollten „r“.

 

 

Erinnerungskultur ohne Zeitzeugen?

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Termin: Donnerstag, 20. November 2025, 19.00 Uhr

Referentinnen: Dr. Sybille Krafft (Waldram), Professor Dr. Jana Osterkamp (Augsburg), Jutta Fleckenstein (München), Katharina Willimski (München)

Moderation: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Zeitzeugen sind heutzutage aus der Vermittlung der Zeitgeschichte in den verschiedensten Formen nicht mehr wegzudenken. Als seit den 1960er Jahren die „oral history“ in der Geschichtswissenschaft an Bedeutung gewann, wurden auch immer mehr Zeitzeugen als „sprechende Quellen“ der Forschung genutzt und zu diversen geschichtlichen Themenfeldern befragt. So spielen bis heute Zeitzeugen in folgenden Forschungsfeldern eine wichtige Rolle: Nationalsozialismus und Holocaust, DDR-Geschichte, Flucht und Vertreibung und zahlreiche andere. Aber es gibt in der Wissenschaft auch Kritik an der Heranziehung von Zeitzeugen zur Geschichtsdarstellung, da jedes Gedächtnis trügen kann und das Erinnern und Vergessen grundlegende Prozesse menschlichen Lebens sind (Johannes Fried, Der Schleier der Erinnerung, 2004). Menschen erinnern sich im Lauf des Lebens unterschiedlich und ihre Erinnerung verändert sich.

Mit zunehmender zeitlicher Distanz zu dem Ereignis, zu welchem man Zeitzeugen befragt, ergibt sich zudem die Tatsache, dass immer weniger Zeitzeugen noch am Leben sind. Dies gilt derzeit in der Holocaustforschung ebenso wie bei Erforschung von Flucht und Vertreibung.

Wie geht man also als Vermittler von Geschichte vor, wenn die Zeitzeugen einmal ganz fehlen? Macht etwa die Vorführung eines Videos mit Zeitzeugenaussagen oder ein sprechendes Hologramm einen ähnlichen Eindruck auf Schüler wie die echte Begegnung mit einem anwesenden Zeitzeugen? Welche Möglichkeiten hier in den verschiedenen Feldern der Geschichtsvermittlung erwägt werden, soll im Podiumsgespräch gezeigt und analysiert werden.

Dr. Sybille Krafft (geb. 1958) ist Dokumentarfilmerin, Journalistin, Kuratorin und Autorin. Sie initiierte das Erinnerungsort Badehaus, leitete den Historischen Verein Wolfratshausen und ist Vorsitzende von Kulturerbe Bayern. Sie engagiert sich in Geschichtsvermittlung und Gremien.

Professor Dr. Jana Osterkamp (geb. 1977) ist Rechtshistorikerin. Sie promovierte an der Goethe-Universität Frankfurt, habilitierte 2019 und ist seit 2023 Professorin an der Universität Augsburg und Geschäftsführerin des Bukowina-Instituts an der gleichen Universität. Sie lehrt Verflechtungsgeschichte Deutschlands mit Osteuropa und ist Mitglied der Vereinigung für Verfassungsgeschichte.

Jutta Fleckenstein ist Historikerin und seit 2005 Kuratorin sowie stellvertretende Direktorin am Jüdischen Museum München. Sie realisierte u.a. Ausstellungen zu jüdischer Identität, Migration und dem Olympia-Attentat 1972. Ihr Schwerpunkt liegt auf Erinnerungskultur und gesellschaftlicher Vielfalt.

Katharina Willimski ist Rektorin des Camerloher-Gymnasiums München

 

„Schon lange kein Frühling“ (2025)

Screenshoot aus Film
Alexandra Bidian

Termin: Freitag, 21. November 2025, 18.30 Uhr

Referentin: Alexandra Bidian (Wiesbaden)

Moderation: Brigitte Drodtloff (München)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Im Kooperation mit: IKGS e.V.

Ein Roadmovie über Erinnerung, Schweigen und die Suche nach dem, was Familie ausmacht

Es ist Weihnachten, als Alexandra Bidian ihrer Mutter einen Brief schenkt – die Einladung zu einer Reise, die zur gemeinsamen Spurensuche wird. Von Wiesbaden nach Rumänien, auf den Spuren des verstorbenen Vaters. Eines Mannes, der viel gelesen, geschrieben und geschwiegen hat – und über den so vieles im Dunkeln liegt.

Alexandra durchforstet alte Kisten, liest Briefe, taucht ein ins Geheimdienst-Archiv – und findet Beweise politischer Überwachung, Hinweise auf Verstrickungen und Entscheidungen, die das Familienbild erschüttern. Sie stellt ihrer Mutter und Schwester Fragen, die sonst oft unausgesprochen bleiben – schmerzhaft, ehrlich, bewegend. Und bei denen jede der drei Frauen spürt, wie sehr die eigene Geschichte mit der des Vaters – und seiner Zeit – verwoben ist.

„Schon lange kein Frühling“ ist ein Roadmovie in die Familiengeschichte und in die Rumäniens, eines Landes an der östlichen Grenze der EU, das eng mit unserer Gegenwart verbunden ist. Und darüber, wie gut wir eigentlich die Menschen kennen, die uns am nächsten stehen.

Alexandra Bidian ist eine deutsch-rumänische Journalistin und Filmemacherin. Doku-Projekte für verschiedene Sender und Formate haben sie unter anderem in den Nordirak, nach Rumänien, in verschiedene Länder des Balkans und die USA geführt. Ihre Filme dreht Alexandra Bidian selbst. „Schon lange kein Frühling“ ist ihr 90-minütiger Debütfilm. 

Brigitte Drodtloff, geboren in Bukarest in eine deutsch-rumänische Familie, machte Brigitte Drodtloff an der Deutschen Schule ihr Abitur und absolvierte die Hochschule für Theater und Film in Bukarest. Zehn Jahre lang moderierte sie die Kindersendung in deutscher Sprache beim Rumänischen Staatsfernsehen. 1983 siedelte sie nach Deutschland um. In München gründete sie die internationale Castingcompany, war als Redakteurin bei Lokalradiostationen und als Chefautorin und Dialogautorin für TV-Serien bei der Bavaria-Filmprodukion beschäftigt. 2001 gründete sie die internationale Filmproduktion und Eventfirma TRIARTE International. Sie inszenierte Theaterstücke in Hermannstadt und produzierte Kurz- und Langspielfilme in Deutschland und Rumänien. Seit siebzehn Jahren organisiert und moderiert sie das Filmfestival Rumänischer Filme in München.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Rumänischen Kulturtage 2025

 

 

Dezember

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