Veranstaltungskalender
Inhaltsverzeichnis
Programm September bis Dezember 2025
Das komplette Programmheft für die Monate September bis Dezember 2025 können Sie hier als PDF herunterladen.
Eintritt
Soweit nicht anders vermerkt ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei.
Anmeldung
Bei Veranstaltungen mit Anmeldung bitten wir um rechtzeitige Platzreservierung per E-Mail.
Auch bei Veranstaltungen ohne Anmeldung gilt: Einlass nur bis zur höchstzulässigen Personenzahl.
Fotos
Mit der Teilnahme an den Veranstaltungen erklären Sie sich damit einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen zu sehen sind, die das Haus des Deutschen Ostens im Rahmen seiner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verwendet.
September
4. September, Vortrag und Lesung: Das Schreiben als Abenteuer. Gedenkveranstaltung für Hans Bergel anlässlich des 100. Geburtstages
Termin: Donnerstag, 4. September 2025, 19.00 Uhr
Referenten: Dr. Lilia Antipow (München), Josef Balazs (Nürnberg)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
14. September, Tag des offenen Denkmals®: Wert-voll: unbezahlbar‚ oder unersetzlich?
Termin: Sonntag, 14. September 2025, 11.00–17.00 Uhr
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
16. September, Vortrag und Präsentation des Themenhefts des HDO-Journals: „Pionierinnen, Visionärinnen, Kämpferinnen. Frauen aus dem östlichen Europa“
Termin: Dienstag, 16. September 2025, 19.00 Uhr
Grußwort: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)
Referenten: Dr. Lilia Antipow (HDO), Dr. Dr. h.c. Johann Schneider (Magdeburg)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
30. September, Vortrag: Kinder als Opfer von Flucht und Vertreibung
Termin: Dienstag, 30. September 2025, 19.00 Uhr
Referent: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Oktober
16. Oktober, Austellungseröffnung: Arabica und Muckefuck. Kaffeegeschichten zwischen Ostsee und Schwarzem Meer
Ausstellungszeitraum: 17. Oktober 2025 – 30. Januar 2026
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr, in den Weihnachtsferien geschlossen
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg
Eine Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg
Feines Porzellan und aromatische Bohnen gehören zum exklusiven Kaffeegenuss. Wer sich den Luxus nicht leisten kann, greift zum Ersatzkaffee aus Gerste oder Zichorie. Revolutionäre schmieden in Kaffeehäusern Umsturzpläne, heimatlose Literaten verfassen poetische Werke. Seit langen Zeiten und in den unterschiedlichsten Kulturräumen dient Kaffee als Requisit gesellschaftlicher Inszenierungen. Das exotische Getränk, einst aus dem „Orient“ nach Europa gekommen, war und ist noch heute ein Statussymbol, ein Ausdruck des Lebensstils – und zugleich ein globaler Wirtschaftsfaktor.
Die Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg erzählt Kaffeegeschichten von Genussmenschen und Geschäftemachern, von Ausbeutung und Profit im internationalen Wirtschaftsgeflecht. Sie schildert, wie der Temeswarer Franz Illy in Triest die Espressomaschine erfand und wie die Brüder Franck aus Ludwigsburg mit dem Verkauf von Ersatzkaffee in Österreich-Ungarn reich wurden. Sie stellt erfolgreiche schlesische Porzellan-Manufakturen vor. Kurz: Die Ausstellung schreibt ausgewählte Kapitel der Kulturgeschichte eines heißgeliebten Getränks.
18. Oktober, Lange Nacht der Münchner Museen: „Arabica und Muckefuck“
Termin: Samstag, 18. Oktober 2025, 18.00–1.00 Uhr
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Eintritt: 20 Euro (berechtigt zum Besuch aller beteiligten Museen und Nutzung der Shuttlebusse), erhältlich im HDO
23. Oktober, Dies Academicus: Abgerissene Fäden. Kriegsende und Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen
Termin: Donnerstag, 23. Oktober 2025, 14.00–18.00 Uhr
Referenten: PD Dr. Tobias Weger (München), Dr. Gudrun Wirtz (München), PD Dr. Heinz Starkulla (München)
Moderation: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Arbeitsgemeinschaft für ost- und westpreußische Landeskunde der LMU München und Universitätsbibliothek der LMU
28. Oktober, Ausstellungseröffnung: Virtuelles Museum der Schwarzmeerdeutschen. Ein digitales Denkmal für ein bedrohtes Kulturerbe
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Ausstellungszeitraum: 29. Oktober 2025 - 27. Februar 2026
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags), 10 - 20 Uhr, Weihnachtsferien und Faschingsdienstag geschlossen
In Kooperation mit: Rat der Deutschen in der Ukraine (RDU, Kyjiw)
Das Projekt „Virtuelles Museum der Schwarzmeerdeutschen“ bewahrt in digitaler Form das kulturelle Erbe der deutschen Minderheit im Schwarzmeerraum, insbesondere in Odesa, Mykolajiw und Cherson. Es dokumentiert gefährdete Orte wie Kirchen, Friedhöfe und Kolonien durch Fotos, Videos und VR-Aufnahmen. Viele Stätten wurden durch den Krieg beschädigt oder zerstört, etwa das Naturschutzgebiet Askania Nowa.
Das Museum digitalisiert Archivmaterialien und schafft eine mehrsprachige Online-Plattform mit Karten, Exponaten und Zeitzeugenberichten. Es erinnert an die Zerstörung kulturellen Erbes und den Beitrag der Schwarzmeerdeutschen zur Ukraine. Zudem fördert es den interkulturellen Dialog, wissenschaftliche Zusammenarbeit und die Reflexion über Erinnerung und Verantwortung. Ziel ist die Bewahrung, Bildung und Stärkung der Identität sowie Impulse für den kulturellen Austausch und den Tourismus nach dem Krieg.
Das Projekt wurde im Rahmen des Programms House of Europe mit Unterstützung der Europäischen Union gefördert und wird vom Rat der Deutschen der Ukraine gemeinsam mit ukrainischen und internationalen Partnern umgesetzt.
30. Oktober, Buchpräsentation und Literaturtalk: „Puyuhuapi war Waldhagen“ (2025) und Vortrag "Deutsche Einwanderung nach Chile – Eine Einführung"
Termin: Donnerstag, 30. Oktober 2025, 19.00 Uhr
Impulsreferat: Hartmut Koschyk (Mitglied des Deutschen Bundestages a.D., Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten a.D., Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland)
Referentin: Luisa Ludwig (Puyuhuapi, Chile)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Heimatpflegerin der Sudetendeutschen und Volk Verlag
November
11. November, Buchpräsentation: „Schach dem König“ (2023)
Termin: Dienstag, 11. November 2025, 19.00 Uhr
Referent: Hans-Peter Kunisch (Berlin)
Moderation: Dr. Wolfgang Schwarz (Kulturreferent für die böhmischen Länder)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Kulturreferent für die böhmischen Länder
13. November: Kurzführung durch die Ausstellung Arabica und Muckefuck mit anschließendem Kaffeekränzchen
Termin: Donnerstag, 13. November 2025, 14.00 Uhr
Referentin: Patricia Erkenberg (HDO)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
20. November, Erzählcafé: Dr. Renate von Walter im Gespräch mit… Dagmar Seck
Termin: Donnerstag, 20. November 2025, 15.00 Uhr
Eintritt: 5 Euro (inkl. Kaffee und ein Stück Kuchen)
Ort: Gaststätte „Bohemia“ im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
20. November, Podiumsgespräch: Erinnerungskultur ohne Zeitzeugen?
Termin: Donnerstag, 20. November 2025, 19.00 Uhr
Referentinnen: Dr. Sybille Krafft (Waldram), Professor Dr. Jana Osterkamp (Augsburg), Jutta Fleckenstein (München), Katharina Willimski (München)
Moderation: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
21. November, Filmsoirée: „Schon lange kein Frühling“ (2025)
Termin: Freitag, 21. November 2025, 18.30 Uhr
Referentin: Alexandra Bidian (Wiesbaden)
Moderation: Brigitte Drodtloff (München)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Im Kooperation mit: IKGS e.V. und Gesellschaft zur Förderung der Rumänischen Kultur und Tradition e.V.
Dezember
4. Dezember, Vortrag und Lesung: Rilke und Prag
Termin: Donnerstag, 4. Dezember 2025, 19.00 Uhr
Referentin: Dr. Lucie Merhautová (Prag)
Lesung: Robert Spitz (München)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Adalbert-Stifter-Verein – Kulturinstitut für die böhmischen Länder
Ein Abend über Rilkes Prager Jahre, sein literarisches Frühwerk und seine Beziehungen zu Böhmen.
Rainer Maria Rilke, geboren am 4. Dezember 1875 in Prag, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Seine Geburtsstadt sowie der böhmische Raum – sowohl im deutschen als auch im tschechischen kulturellen und gesellschaftlichen Kontext – prägten sein Werk maßgeblich. Durch persönliche und literarische Kontakte hielt er seine Verbindung zu Böhmen auch nach seinem endgültigen Weggang im Jahr 1896 aufrecht, beispielsweise im Briefwechsel mit Sidonie Nádherný von Borutín. Anhand seiner Gedichte, vor allem aus der Sammlung „Larenopfer“ (1895), sowie Erzählungen und Briefen, möchte der Abend den jungen Rilke und die Prager sowie böhmischen Motive in seinem Werk näherbringen.
Dies ist der erste Abend einer dreiteiligen Reihe, zu der auch zwei weitere Vorträge – „Rilke und München“ (29. Januar 2026) sowie „Rilke und Russland“ (12. Februar 2026) – gehören.
5. und 6. Dezember, Festakt und Gottesdienst: Feier der Heiligen Barbara
Festgottesdienst zu Ehren der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute
Termin: Freitag, 5. Dezember 2025, 17.00 Uhr
Ort: St. Jakobskirche am Anger, St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München
Festakt zu Ehren der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute
Termin: Samstag, 6. Dezember 2025, 16.00 Uhr
Ort: Adalbert-Stifter-Saal im Kulturforum des Sudetendeutschen Hauses, Hochstraße 8, 81669 München
In Kooperation mit: Kreisgruppe München der Landsmannschaft der Oberschlesier e. V.
Die Feier wird am 4. Dezember begangen, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, der bereits seit dem 12. Jahrhundert zum Festtagskalender der katholischen Kirche gehört. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist der Barbaratag ein Bestandteil der oberschlesischen Festtradition und gilt als einer der bedeutendsten Feiertage im Jahreslauf.
Von Oberschlesien breitete sich der Brauch auch in Mitteldeutschland aus. Die Hl. Barbara steht für Glaubensfestigkeit und gilt als Schutzpatronin der Sterbenden, der Bergleute und der Geologen, der Architekten und der Bauarbeiter sowie der Feuerwehr. Die besondere Verehrung, die der Heiligen in Oberschlesien zukommt, ergibt sich daraus, dass sie auch als Schutzpatronin der Region gilt.
Am Namenstag der Heiligen fanden in oberschlesischen Gebieten Kirchenfeiern, Grubendankfeste und Geselligkeiten statt. In mit Tannen grün geschmückten Zechenhäusern sowie in anderen Festräumlichkeiten wurden St.-Barbara-Altäre oder Barbarabilder aufgestellt. Heute ist es üblich, auch oberschlesische Wappen und Grubenlampen an einer repräsentativen Stelle zu platzieren. Höhepunkt des Barbaratages war und ist ein Bergmannsumzug, der sich aus Musikern, Uniformierten und Nichtuniformierten zusammensetzt. Die Bergmänner tragen dabei ihre traditionellen Trachten, schwarze Bergmannskittel mit 29 goldenen Knöpfen – die Zahl symbolisiert das Lebensalter der Heiligen – und mit Federbüschen geschmückte Tschakos auf dem Kopf. Es war üblich, aufgeblühte Kirschenzweige seinen Nächsten mit Glückwünschen zu überreichen.
Nach 1945 zelebrieren Schlesier, die infolge von Flucht und Vertreibung nach Westdeutschland kamen, bei der Barbarafeier die Traditionen der schlesischen Heimat.
15. Dezember, Buchpräsentation: „Wir Ostpreußen. Eine ganz gewöhnliche Familiengeschichte“ (2025)
Termin: Montag, 15. Dezember 2025, 19.00 Uhr
Referent: Jochen Buchsteiner (Berlin)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Porträt einer vergessenen Provinz
„Es war der 26. Januar 1945. Der Krieg in Europa sollte noch mehr als drei Monate toben, aber für meine Großmutter ging, wie für die meisten Ostpreußen, die alte Welt schon jetzt zu Ende. Sie wollte nicht warten, bis die russischen Soldaten, die durch jahrelange deutsche Verwüstungen rachsüchtig gestimmt waren, in die Heimat einmarschierten und die Herrschaft übernahmen.“
14 Millionen Flüchtlinge: Zwei Generationen nach Marion Gräfin Dönhoff liefert Jochen Buchsteiner eine Familienerzählung, die einen aktuellen Blick auf die deutsche Vergangenheit wagt.
Der detaillierte Fluchtbericht seiner Großmutter ist Ausgangspunkt für Jochen Buchsteiners Buch über Ostpreußen. Persönlich aber unsentimental verfolgt er den Weg der Gutsbesitzerfamilie in den Westen und spürt dabei dem Verlust nach, der nicht nur den Betroffenen entstanden ist. Es entsteht ein Portrait der fast vergessenen deutschen Provinz, die in ihrer Tragik, aber auch in ihrer historischen und kulturellen Einzigartigkeit sichtbar wird – als verdrängter Teil unserer nationalen Identität.
