Veranstaltungskalender

Programm September bis Dezember 2025

Das komplette Programmheft für die Monate September bis Dezember 2025 können Sie hier als PDF herunterladen.

Eintritt

Soweit nicht anders vermerkt ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei.

Anmeldung

Bei Veranstaltungen mit Anmeldung bitten wir um rechtzeitige Platzreservierung per E-Mail.
Auch bei Veranstaltungen ohne Anmeldung gilt: Einlass nur bis zur höchstzulässigen Personenzahl.

Fotos

Mit der Teilnahme an den Veranstaltungen erklären Sie sich damit einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen zu sehen sind, die das Haus des Deutschen Ostens im Rahmen seiner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verwendet.

September

 

4. September, Vortrag und Lesung: Das Schreiben als Abenteuer. Gedenkveranstaltung für Hans Bergel anlässlich des 100. Geburtstages

Hans Bergel bei einer Lesung

Termin: Donnerstag, 4. September 2025, 19.00 Uhr

Referenten: Dr. Lilia Antipow (München), Josef Balazs (Nürnberg)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

 

14. September, Tag des offenen Denkmals®: Wert-voll: unbezahlbar‚ oder unersetzlich?

Cover des Bergstadtverlags Breslau

Termin: Sonntag, 14. September 2025, 11.00–17.00 Uhr

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

 

16. September, Vortrag und Präsentation des Themenhefts des HDO-Journals: „Pionierinnen, Visionärinnen, Kämpferinnen. Frauen aus dem östlichen Europa“

Cover des HDO Journal 2025

Termin: Dienstag, 16. September 2025, 19.00 Uhr

Grußwort: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Referenten: Dr. Lilia Antipow (HDO), Dr. Dr. h.c. Johann Schneider (Magdeburg)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

 

30. September, Vortrag: Kinder als Opfer von Flucht und Vertreibung

Schwarz-weiß Foto, kleines Mädchen mit Teddybär

Termin: Dienstag, 30. September 2025, 19.00 Uhr

Referent: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Das nahende Ende des zweiten Weltkriegs und das Heranrücken der Roten Armee nach Westen, führte in verschiedenen Regionen im Osten des Deutschen Reichs im Januar 1945 zu einer Fluchtwelle von über drei Millionen Menschen von Ost nach West. Unter den Flüchtenden waren mehr als eine Million Kinder und Jugendliche. Auch von den Vertreibungen vor und nach der Potsdamer Konferenz 1945 waren Millionen von Kindern und Jugendlichen betroffen.

Auch wenn seit den 1990er Jahren viele Veröffentlichungen zu den „Kriegskindern“ entstanden, fehlt bisher eine systematische Erforschung der besonderen Situation der Flüchtlings- und Vertriebenenkinder. Der Vortrag zeigt exemplarisch, mit welchen Situationen und traumatisierenden Erlebnissen diese Kinder bei der Flucht, der Vertreibung und der nachfolgenden Aufnahme im Westen konfrontiert waren.

Oktober

 

16. Oktober, Austellungseröffnung: Arabica und Muckefuck. Kaffeegeschichten zwischen Ostsee und Schwarzem Meer

Ausstellungsplakat Arabica und Muckefuck

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 16. Oktober 2025, 18.00 Uhr

Referentin: Dr. Christine Absmeier (Stuttgart)

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Ausstellungszeitraum: 17. Oktober 2025 – 30. Januar 2026

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr, in den Weihnachtsferien geschlossen

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg

Eine Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg

Feines Porzellan und aromatische Bohnen gehören zum exklusiven Kaffeegenuss. Wer sich den Luxus nicht leisten kann, greift zum Ersatzkaffee aus Gerste oder Zichorie. Revolutionäre schmieden in Kaffeehäusern Umsturzpläne, heimatlose Literaten verfassen poetische Werke. Seit langen Zeiten und in den unterschiedlichsten Kulturräumen dient Kaffee als Requisit gesellschaftlicher Inszenierungen. Das exotische Getränk, einst aus dem „Orient“ nach Europa gekommen, war und ist noch heute ein Statussymbol, ein Ausdruck des Lebensstils – und zugleich ein globaler Wirtschaftsfaktor.

Die Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg erzählt Kaffeegeschichten von Genussmenschen und Geschäftemachern, von Ausbeutung und Profit im internationalen Wirtschaftsgeflecht. Sie schildert, wie der Temeswarer Franz Illy in Triest die Espressomaschine erfand und wie die Brüder Franck aus Ludwigsburg mit dem Verkauf von Ersatzkaffee in Österreich-Ungarn reich wurden. Sie stellt erfolgreiche schlesische Porzellan-Manufakturen vor. Kurz: Die Ausstellung schreibt ausgewählte Kapitel der Kulturgeschichte eines heißgeliebten Getränks.

 

18. Oktober, Lange Nacht der Münchner Museen: „Arabica und Muckefuck“

Plakat zur Langen Nacht der Münchner Museen

Termin: Samstag, 18. Oktober 2025, 18.00–1.00 Uhr

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Eintritt: 20 Euro (berechtigt zum Besuch aller beteiligten Museen und Nutzung der Shuttlebusse), erhältlich im HDO

Bei der Langen Nacht der Münchner Museen am 18. Oktober 2025 öffnen rund 100 Münchner Museen, Sammlungen, Galerien, Kunsträume und viele weitere Orte ihre Pforten von 18 bis 1 Uhr nachts. Die Vielfalt der teilnehmenden Museen, die Atmosphäre zu später Stunde und die Aktionen und Führungen lockten 2024 zum 20. Jubiläum rund 30.000 Besucher*innen zur Museumsnacht. (Text: muenchen.de)

Zur Münchner Langen Nacht der Museen zeigt das HDO die Ausstellung „Arabica und Muckefuck“

Weitere Informationen zur Langen Nacht 2025 finden Sie hier

 

23. Oktober, Dies Academicus: Abgerissene Fäden. Kriegsende und Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen

schwarz-weiß Foto der alten Universitätsbibliothek in Königsberg

Termin: Donnerstag, 23. Oktober 2025, 14.00–18.00 Uhr

Referenten: PD Dr. Tobias Weger (München), Dr. Gudrun Wirtz (München), PD Dr. Heinz Starkulla (München)

Moderation: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Arbeitsgemeinschaft für ost- und westpreußische Landeskunde der LMU München und Universitätsbibliothek der LMU

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Achtzig Jahre ist es her, dass die Sieger des Zweiten Weltkriegs die deutschen Ostgebiete dauerhaft vom restlichen Deutschland abgetrennt haben. Nur wenige der hier lebenden Deutschen durften bleiben; für die große Mehrheit rissen durch Flucht und Vertreibung die Fäden zu ihrer angestammten Heimat ab. Die Arbeitsgemeinschaft für ost- und westpreußische Landeskunde der Ludwig-Maximilians-Universität München möchte in Zusammenarbeit mit dem Haus des Deutschen Ostens auf diesen jähen Riss zurückblicken, aber auch die Frage stellen, wieweit Fäden seither wieder angeknüpft werden konnten. Dazu sind drei Referate geplant: Einen Gesamtüberblick über diesen lebensverändernden Verlust gibt – exemplarisch auf Ostpreußen zugeschnitten – Priv.-Doz. Dr. Tobias Weger vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU. Dr. Gudrun Wirtz, die Leiterin der Osteuropa-Abteilung der Bayerischen Staatsbibliothek, stellt Kulturverluste im deutschen Osten am Beispiel der Universitätsbibliotheken Königsberg und Breslau dar. Und den Zusammenbruch lokaler und regionaler Kommunikationsräume schildert Priv.-Doz. Dr. Heinz Starkulla, Institut für Kommunikationswissenschaft der LMU.

Anschließend findet ein Empfang statt.

 

28. Oktober, Ausstellungseröffnung: Virtuelles Museum der Schwarzmeerdeutschen. Ein digitales Denkmal für ein bedrohtes Kulturerbe

Bild der Kirche der Geburt der Heiligen Jungfrau in Kamenka im Gebiet Odessa
Oleksandr Malion

Veranstaltungstermin: 28. Oktober 2025, 18 Uhr

Grußworte: Professor Dr. Bernd Fabritius (Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, angefragt), Bernard Gaida (Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten in der FUEN und Vizepräsident der FUEN), Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO), Edwin Warkentin, (Kulturreferent für Russlanddeutsche)

Referent: Volodymyr Leysle (Vorsitzender des Rates der Deutschen der Ukraine (RDU), Kyjiw)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail an poststelle(at)hdo.bayern.de

Ausstellungszeitraum: 29. Oktober 2025 - 27. Februar 2026

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags), 10 - 20 Uhr, Weihnachtsferien und Faschingsdienstag geschlossen

In Kooperation mit: Rat der Deutschen in der Ukraine (RDU, Kyjiw)

Das Projekt „Virtuelles Museum der Schwarzmeerdeutschen“ bewahrt in digitaler Form das kulturelle Erbe der deutschen Minderheit im Schwarzmeerraum, insbesondere in Odesa, Mykolajiw und Cherson. Es dokumentiert gefährdete Orte wie Kirchen, Friedhöfe und Kolonien durch Fotos, Videos und VR-Aufnahmen. Viele Stätten wurden durch den Krieg beschädigt oder zerstört, etwa das Naturschutzgebiet Askania Nowa.

Das Museum digitalisiert Archivmaterialien und schafft eine mehrsprachige Online-Plattform mit Karten, Exponaten und Zeitzeugenberichten. Es erinnert an die Zerstörung kulturellen Erbes und den Beitrag der Schwarzmeerdeutschen zur Ukraine. Zudem fördert es den interkulturellen Dialog, wissenschaftliche Zusammenarbeit und die Reflexion über Erinnerung und Verantwortung. Ziel ist die Bewahrung, Bildung und Stärkung der Identität sowie Impulse für den kulturellen Austausch und den Tourismus nach dem Krieg.

Das Projekt wurde im Rahmen des Programms House of Europe mit Unterstützung der Europäischen Union gefördert und wird vom Rat der Deutschen der Ukraine gemeinsam mit ukrainischen und internationalen Partnern umgesetzt.

 

30. Oktober, Buchpräsentation und Literaturtalk: „Puyuhuapi war Waldhagen“ (2025)

Cover von Puyuhuapi war Waldhagen

Termin: Donnerstag, 30. Oktober 2025, 19.00 Uhr

Impulsreferat: Hartmut Koschyk (Mitglied des Deutschen Bundestages a.D., Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten a.D., Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland)

Referentin: Luisa Ludwig (Puyuhuapi, Chile)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Heimatpflegerin der Sudetendeutschen und Volk Verlag

Luisa Ludwig erzählt die faszinierende Geschichte des Dorfes Puyuhuapi in Südchile, das 1935 von vier jungen Sudetendeutschen gegründet wurde.

Ein vielstimmiger Bericht, vorgetragen von den Hauptakteuren und ihren Nachkommen. Er beginnt mit der Ankunft der vier Protagonisten, die sich 1935 an einer schönen Bucht inmitten der menschenleeren Fjordlandschaft Westpatagoniens niederlassen, und endet mit dem Bau der Urwaldstraße, die sie fast fünfzig Jahre später aus ihrer Einsamkeit befreien sollte.

November

 

11. November, Buchpräsentation: „Schach dem König“ (2023)

Liegender Hoditz
Ludek Wünsch

Termin: Dienstag, 11. November 2025, 19.00 Uhr

Referent: Hans-Peter Kunisch (Berlin)

Moderation: Dr. Wolfgang Schwarz (Kulturreferent für die böhmischen Länder)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Kulturreferent für die böhmischen Länder

Albert von Hoditz war ein Genießer und Lebensreformer, der sein Schloss an der umkämpften Grenze zwischen Österreich und Preußen zu einem „Arkadien in Mähren“ machen wollte. Seine Untertanen sollten Künstler werden. Auch Friedrich der Große wurde auf Hoditz aufmerksam. Für Friedrich bedeutete dessen freie Existenz in Rosswald, das er zweimal besuchte, die Erinnerung an ein verpasstes eigenes Leben. Legendär ist ein Freiluftschachspiel der beiden mit „lebenden Figuren“. Friedrichs Beziehung zu Hoditz, auf den er zwei Gedichte schrieb, stellt den strengen, pflichtbewussten König, den der „exzentrische Epikureer“ Hoditz auch in seinen orientalischen Harem führte, in ein neues Licht und dürfte auch Kenner überraschen.

 

13. November: Kurzführung durch die Ausstellung Arabica und Muckefuck mit anschließendem Kaffeekränzchen

Ausstellungsplakat Arabica und Muckefuck

Termin: Donnerstag, 13. November 2025, 14.00 Uhr

Referentin: Patricia Erkenberg (HDO)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail an poststelle(at)hdo.bayern.de

Ausstellungsdauer: 17. Oktober 2025 – 30. Januar 2026

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr, in den Weihnachtsferien geschlossen

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg

 

Eine Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg

Feines Porzellan und aromatische Bohnen gehören zum exklusiven Kaffeegenuss. Wer sich den Luxus nicht leisten kann, greift zum Ersatzkaffee aus Gerste oder Zichorie. Revolutionäre schmieden in Kaffeehäusern Umsturzpläne, heimatlose Literaten verfassen poetische Werke. Seit langen Zeiten und in den unterschiedlichsten Kulturräumen dient Kaffee als Requisit gesellschaftlicher Inszenierungen. Das exotische Getränk, einst aus dem „Orient“ nach Europa gekommen, war und ist noch heute ein Statussymbol, ein Ausdruck des Lebensstils – und zugleich ein globaler Wirtschaftsfaktor.

Die Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg erzählt Kaffeegeschichten von Genussmenschen und Geschäftemachern, von Ausbeutung und Profit im internationalen Wirtschaftsgeflecht. Sie schildert, wie der Temeswarer Franz Illy in Triest die Espressomaschine erfand und wie die Brüder Franck aus Ludwigsburg mit dem Verkauf von Ersatzkaffee in Österreich-Ungarn reich wurden. Sie stellt erfolgreiche schlesische Porzellan-Manufakturen vor. Kurz: Die Ausstellung schreibt ausgewählte Kapitel der Kulturgeschichte eines heißgeliebten Getränks.

 

20. November, Erzählcafé: Dr. Renate von Walter im Gespräch mit… Dagmar Seck

Foto von Dagmar Seck
Bernd Breit

Termin: Donnerstag, 20. November 2025, 15.00 Uhr

Eintritt: 5 Euro (inkl. Kaffee und ein Stück Kuchen)

Ort: Gaststätte „Bohemia“ im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Dagmar Seck wurde 1985 in Agnetheln/Siebenbürgen geboren, wuchs in Mittelfranken auf und studierte Geschichte und Französisch in Erlangen. Nach dem Studium war sie freiberuflich u.a. als Stadtführerin, Deutschlehrerin und Projektleiterin in Nürnberg tätig, bevor sie 2019 die Stelle der Bundeskulturreferentin im Verband der Siebenbürger Sachsen antrat. Optisch ist sie nur selten als Sächsin zu erkennen, bei ihr schwingt Siebenbürgen eher akustisch mit: in der Mundart und im gerollten „r“.

 

 

20. November, Podiumsgespräch: Erinnerungskultur ohne Zeitzeugen?

Schwarz-weiß Foto, kleines Mädchen mit Teddybär

Termin: Donnerstag, 20. November 2025, 19.00 Uhr

Referentinnen: Dr. Sybille Krafft (Waldram), Professor Dr. Jana Osterkamp (Augsburg), Jutta Fleckenstein (München), Katharina Willimski (München)

Moderation: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Zeitzeugen sind heutzutage aus der Vermittlung der Zeitgeschichte in den verschiedensten Formen nicht mehr wegzudenken. Als seit den 1960er Jahren die „oral history“ in der Geschichtswissenschaft an Bedeutung gewann, wurden auch immer mehr Zeitzeugen als „sprechende Quellen“ der Forschung genutzt und zu diversen geschichtlichen Themenfeldern befragt. So spielen bis heute Zeitzeugen in folgenden Forschungsfeldern eine wichtige Rolle: Nationalsozialismus und Holocaust, DDR-Geschichte, Flucht und Vertreibung und zahlreiche andere. Aber es gibt in der Wissenschaft auch Kritik an der Heranziehung von Zeitzeugen zur Geschichtsdarstellung, da jedes Gedächtnis trügen kann und das Erinnern und Vergessen grundlegende Prozesse menschlichen Lebens sind (Johannes Fried, Der Schleier der Erinnerung, 2004). Menschen erinnern sich im Lauf des Lebens unterschiedlich und ihre Erinnerung verändert sich.

Mit zunehmender zeitlicher Distanz zu dem Ereignis, zu welchem man Zeitzeugen befragt, ergibt sich zudem die Tatsache, dass immer weniger Zeitzeugen noch am Leben sind. Dies gilt derzeit in der Holocaustforschung ebenso wie bei der Erforschung von Flucht und Vertreibung.

Wie geht man also als Vermittler von Geschichte vor, wenn die Zeitzeugen einmal ganz fehlen? Macht etwa die Vorführung eines Videos mit Zeitzeugenaussagen oder ein sprechendes Hologramm einen ähnlichen Eindruck auf Schüler wie die echte Begegnung mit einem anwesenden Zeitzeugen? Welche Möglichkeiten hier in den verschiedenen Feldern der Geschichtsvermittlung erwägt werden, soll im Podiumsgespräch gezeigt und analysiert werden.

 

21. November, Filmsoirée: „Schon lange kein Frühling“ (2025)

Screenshoot aus Film
Alexandra Bidian

Termin: Freitag, 21. November 2025, 18.30 Uhr

Referentin: Alexandra Bidian (Wiesbaden)

Moderation: Brigitte Drodtloff (München)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Im Kooperation mit: IKGS e.V. und Gesellschaft zur Förderung der Rumänischen Kultur und Tradition e.V.

Ein Roadmovie über Erinnerung, Schweigen und die Suche nach dem, was Familie ausmacht

Es ist Weihnachten, als Alexandra Bidian ihrer Mutter einen Brief schenkt – die Einladung zu einer Reise, die zur gemeinsamen Spurensuche wird. Von Wiesbaden nach Rumänien, auf den Spuren des verstorbenen Vaters. Eines Mannes, der viel gelesen, geschrieben und geschwiegen hat – und über den so vieles im Dunkeln liegt.

Alexandra durchforstet alte Kisten, liest Briefe, taucht ein ins Geheimdienst-Archiv – und findet Beweise politischer Überwachung, Hinweise auf Verstrickungen und Entscheidungen, die das Familienbild erschüttern. Sie stellt ihrer Mutter und Schwester Fragen, die sonst oft unausgesprochen bleiben – schmerzhaft, ehrlich, bewegend. Und bei denen jede der drei Frauen spürt, wie sehr die eigene Geschichte mit der des Vaters – und seiner Zeit – verwoben ist.

„Schon lange kein Frühling“ ist ein Roadmovie in die Familiengeschichte und in die Rumäniens, eines Landes an der östlichen Grenze der EU, das eng mit unserer Gegenwart verbunden ist. Und darüber, wie gut wir eigentlich die Menschen kennen, die uns am nächsten stehen.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Rumänischen Kulturtage 2025

Dezember

 

4. Dezember, Vortrag und Lesung: Rilke und Prag

Foto von Rainer Maria Rilke

Termin: Donnerstag, 4. Dezember 2025, 19.00 Uhr

Referentin: Dr. Zuzana Jürgens (Geschäftsführerin des Adalbert Stifter Vereins – Kulturinstitut für die böhmischen Länder)

Lesung: Robert Spitz (tbc)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Adalbert-Stifter-Verein – Kulturinstitut für die böhmischen Länder

Ein Abend über Rilkes Prager Jahre, sein literarisches Frühwerk und seine Beziehungen zu Böhmen.

Rainer Maria Rilke, geboren am 4. Dezember 1875 in Prag, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Seine Geburtsstadt sowie der böhmische Raum – sowohl im deutschen als auch im tschechischen kulturellen und gesellschaftlichen Kontext – prägten sein Werk maßgeblich. Durch persönliche und literarische Kontakte hielt er seine Verbindung zu Böhmen auch nach seinem endgültigen Weggang im Jahr 1896 aufrecht, beispielsweise im Briefwechsel mit Sidonie Nádherný von Borutín. Anhand seiner Gedichte, vor allem aus der Sammlung „Larenopfer“ (1895), sowie Erzählungen und Briefen, möchte der Abend den jungen Rilke und die Prager sowie böhmischen Motive in seinem Werk näherbringen.

Dies ist der erste Abend einer dreiteiligen Reihe, zu der auch zwei weitere Vorträge – „Rilke und München“ (29. Januar 2026) sowie „Rilke und Russland“ (12. Februar 2026) – gehören.

 

5. und 6. Dezember, Festakt und Gottesdienst: Feier der Heiligen Barbara

Fahnenabordnung zur Feier der Heiligen Barbara

Festgottesdienst zu Ehren der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute

Termin: Freitag, 5. Dezember 2025, 17.00 Uhr

Ort: St. Jakobskirche am Anger, St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München

Festakt zu Ehren der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute

Termin: Samstag, 6. Dezember 2025, 16.00 Uhr

Ort: Adalbert-Stifter-Saal im Kulturforum des Sudetendeutschen Hauses, Hochstraße 8, 81669 München

In Kooperation mit: Kreisgruppe München der Landsmannschaft der Oberschlesier e. V.

Die Feier wird am 4. Dezember begangen, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, der bereits seit dem 12. Jahrhundert zum Festtagskalender der katholischen Kirche gehört. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist der Barbaratag ein Bestandteil der oberschlesischen Festtradition und gilt als einer der bedeutendsten Feiertage im Jahreslauf.

Von Oberschlesien breitete sich der Brauch auch in Mitteldeutschland aus. Die Hl. Barbara steht für Glaubensfestigkeit und gilt als Schutzpatronin der Sterbenden, der Bergleute und der Geologen, der Architekten und der Bauarbeiter sowie der Feuerwehr. Die besondere Verehrung, die der Heiligen in Oberschlesien zukommt, ergibt sich daraus, dass sie auch als Schutzpatronin der Region gilt.

Am Namenstag der Heiligen fanden in oberschlesischen Gebieten Kirchenfeiern, Grubendankfeste und Geselligkeiten statt. In mit Tannen grün geschmückten Zechenhäusern sowie in anderen Festräumlichkeiten wurden St.-Barbara-Altäre oder Barbarabilder aufgestellt. Heute ist es üblich, auch oberschlesische Wappen und Grubenlampen an einer repräsentativen Stelle zu platzieren. Höhepunkt des Barbaratages war und ist ein Bergmannsumzug, der sich aus Musikern, Uniformierten und Nichtuniformierten zusammensetzt. Die Bergmänner tragen dabei ihre traditionellen Trachten, schwarze Bergmannskittel mit 29 goldenen Knöpfen – die Zahl symbolisiert das Lebensalter der Heiligen – und mit Federbüschen geschmückte Tschakos auf dem Kopf. Es war üblich, aufgeblühte Kirschenzweige seinen Nächsten mit Glückwünschen zu überreichen.

Nach 1945 zelebrieren Schlesier, die infolge von Flucht und Vertreibung nach Westdeutschland kamen, bei der Barbarafeier die Traditionen der schlesischen Heimat.

 

15. Dezember, Buchpräsentation: „Wir Ostpreußen. Eine ganz gewöhnliche Familiengeschichte“ (2025)

Cover von Wir Ostpreussen
dtv Verlag

Termin: Montag, 15. Dezember 2025, 19.00 Uhr

Referent: Jochen Buchsteiner (Berlin)

Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Porträt einer vergessenen Provinz

„Es war der 26. Januar 1945. Der Krieg in Europa sollte noch mehr als drei Monate toben, aber für meine Großmutter ging, wie für die meisten Ostpreußen, die alte Welt schon jetzt zu Ende. Sie wollte nicht warten, bis die russischen Soldaten, die durch jahrelange deutsche Verwüstungen rachsüchtig gestimmt waren, in die Heimat einmarschierten und die Herrschaft übernahmen.“

14 Millionen Flüchtlinge: Zwei Generationen nach Marion Gräfin Dönhoff liefert Jochen Buchsteiner eine Familienerzählung, die einen aktuellen Blick auf die deutsche Vergangenheit wagt.

Der detaillierte Fluchtbericht seiner Großmutter ist Ausgangspunkt für Jochen Buchsteiners Buch über Ostpreußen. Persönlich aber unsentimental verfolgt er den Weg der Gutsbesitzerfamilie in den Westen und spürt dabei dem Verlust nach, der nicht nur den Betroffenen entstanden ist. Es entsteht ein Portrait der fast vergessenen deutschen Provinz, die in ihrer Tragik, aber auch in ihrer historischen und kulturellen Einzigartigkeit sichtbar wird – als verdrängter Teil unserer nationalen Identität.

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