Profil des HDO

Das Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München ist eine Kultur-, Bildungs- und Begegnungseinrichtung des Freistaates Bayern zu den Themen der früheren deutschen Staatsgebiete sowie der deutschen Siedlungsgebiete im östlichen Europa.

Das Haus des Deutschen Ostens organisiert jährlich zahlreiche Veranstaltungen im Bereich Kultur und Bildung. Daneben ist es die zentrale Fördereinrichtung des Freistaates Bayern für kulturelle Förderung nach §96 BVFG. Zum Haus gehört zudem die größte öffentliche Spezialbibliothek in Bayern zu Geschichte und Gegenwart der deutschen Siedlungsgebiete in Mittel-, Ost- und Südosteuropa.

Das Haus des Deutschen Ostens ist eine nachgeordnete Behörde des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

Das Haus des Deutschen Ostens hat die Aufgabe,

  • als Kultur-, Bildungs- und Begegnungseinrichtung im Sinne des § 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) den Beitrag der früheren deutschen Staats- und Siedlungsgebiete im Osten und Südosten Europas zur gemeinsamen deutschen Kultur zu pflegen und fortzuentwickeln,
  • in Bereichen mit europapolitischem Bezug tätig zu werden und damit eine Brückenfunktion für das Verhältnis des Freistaates Bayern insbesondere zu Ostmitteleuropa und Osteuropa wahrzunehmen,
  • deutsche Minderheiten in ihren Heimatländern beim Erhalt ihrer kulturellen Identität zu unterstützen und dadurch ihre Rolle als Mittler der Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und seinen östlichen Nachbarn zu stärken,
  • Veranstaltungen gemäß § 96 BVFG selbst oder in Zusammenarbeit mit anderen Veranstaltungsträgern durchzuführen,
  • die Vermittlung der Kenntnisse über Ostmittel- und Osteuropa im Bereich der Erwachsenen-, Hochschul- und Jugendbildung zu unterstützen und zu stärken,
  • als Fördereinrichtung Verbände, Einrichtungen und Einzelmaßnahmen nach § 96 BVFG im In- und Ausland zu unterstützen.

"Bund und Länder haben entsprechend ihrer durch das Grundgesetz gegebenen Zuständigkeit das Kulturgut der Vertreibungsgebiete in dem Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlinge, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten, Archive, Museen und Bibliotheken zu sichern, zu ergänzen und auszuwerten sowie Einrichtungen des Kunstschaffens und der Ausbildung sicherzustellen und zu fördern.
Sie haben Wissenschaft und Forschung bei der Erfüllung der Aufgaben, die sich aus der Vertreibung und der Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge ergeben, sowie die Weiterentwicklung der Kulturleistungen der Vertriebenen und Flüchtlinge zu fördern.
Die Bundesregierung berichtet jährlich dem Bundestag über das von ihr Veranlasste."

Die Leitung des Hauses des Deutschen Ostens obliegt dem Direktor. Das Haus des Deutschen Ostens verfügt zudem über einen Beirat. Ihm gehören bis zu zwanzig Persönlichkeiten des kulturellen, wirtschaftlichen oder politischen Lebens an. Der Beirat wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales bestellt und von einem Vorsitzenden und einem Stellvertreter geleitet. Die Kulturarbeit des Hauses des Deutschen Ostens obliegt dem Direktor, der dabei vom Beirat beraten wird.

Mitglieder des HDO-Beirats:

Marietta Hofmann, OStRin, Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung, Dillingen
Johann Böhm, Präsident des Bayerischen Landtags a.D.
Prof. Andreas Bönte, Bayerischer Rundfunk, Programmbeauftragter
Herta Daniel (stellvertr. Vorsitzende des Beirats), Verband der Siebenbürger Sachsen, Stellvertretende Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Landesverbandes Bayern
Johanna E. Fell, Bayerische Landeszentrale für neue Medien, Assistenz der Geschäftsleitung
Jutta Fleckenstein, Jüdisches Museum München, Stellvertretende Direktorin
Rupert Grübl, OStD, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
Dr. Zuzana Jürgens, Adalbert Stifter Verein München, Geschäftsführerin
Prof. Dr. Manfred Kittel (Vorsitzender des Beirats), Bundesarchiv, Berlin
Christa Naaß, MdL a.D., Präsidentin der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Elke Pecher, Sudetendeutsche Landsmannschaft, Ortsverband Kötzting
Ines-Andrea Reinhold, Pommersche Landsmannschaft, Landesvorsitzende Bayern
Dr. Gotthard Schneider, Schlesier-Verein München
Bernhard Fackelmann, Bund der Vertriebenen, Landesverband Bayern
Prof. Dr. Matthias Stickler, Institut für Geschichte an der Universität Würzburg, Lehrstuhl für Neueste Geschichte
Dr. Petra Loibl, MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene
Sabine Wintermantel, Verein der Förderer des Hauses des Deutschen Ostens e.V.
Dr. Peter Wolf, Haus der Bayerischen Geschichte, Direktor
Valentina Wudtke, Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
Josef Zellmeier, MdL, Landesvorsitzender der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Bayern

Stellvertreter:

Paul Hansel, Bund der Vertriebenen, Bezirksverband Oberbayern
Peter-Dietmar Leber, Landsmannschaft der Banater Schwaben, Bundesvorsitzender
Margaretha Michel, Sudetendeutsche Landsmannschaft, Landesgruppe Bayern
Erich Plischke, Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Kreisgruppe München
Christoph Stabe, Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen, Landesgruppe Bayern e.V.
Rudi Walter, Landsmannschaft der Deutschen aus Russland

Vertreter des StMAS:
MR Dr. Wolfgang Freytag,  Abt. III, Ref. III4

Das Haus des Deutschen Ostens kooperiert zur Erfüllung seiner Aufgaben mit zahlreichen Institutionen in Deutschland und im Ausland. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Institutionen und Verbände der Vertriebenen und Spätaussiedler
  • Institutionen und Museen, die sich mit den früheren deutschen Staats- und Siedlungsgebieten im Osten und Südosten Europas befassen
  • Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen
  • die Generalkonsulate der Staaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa in Bayern
  • Kulturinstitutionen und Museen

Das HDO nahm im Jahr 1970 aufgrund der „Verordnung über die Errichtung eines Hauses des Deutschen Ostens vom 2. April 1970“ seine Arbeit auf. Die Gründung des Hauses beruhte auf einem Beschluss des 6. Bayerischen Landtags im Jahr 1964, der mit nur 5 Gegenstimmen und einer Enthaltung angenommen wurde. Die treibende Kraft hinter diesem Antrag waren der FDP-Abgeordnete Dr. Thomas Dehler und seine Fraktion. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Alfons Goppel sagte bei der Eröffnung am 24.09.1970:

"Das Haus des Deutschen Ostens ist ein Geschenk des Bayerischen Staates an die vertriebenen Mitbürger.“

Der Verein der Förderer des Hauses des Deutschen Ostens e.V. unterstützt das Haus des Deutschen Ostens materiell und ideell und fördert damit die Pflege der Kultur der Deutschen aus dem östlichen Europa.

Alle Informationen zum Verein und zur Mitgliedschaft finden Sie auf der Internetseite des Fördervereins.