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Banat und Siebenbürgen
Der Kurort Bad Baassen liegt bei einem gleichnamigen Ort, im Zentrum von Siebenbürgen – im sogenannten Kokeltal, einem der bedeutendsten Weinbaugebiete dieser Region. Auch die Lage zu Hermannstand/Sibiu kam der Entwicklung des Kurortes zugute: Baassen ist nur 70 km von der Hauptstadt Siebenbürgens entfernt.
Bad Borszek ist ein Kurort, der im Ostteil der Karpaten, im Szeklerland liegt. Bereits im Mittelalter waren in der Gegend Mineralwasserquellen entdeckt worden– Wasser, das später als „Borszecker Mineralwasser“ bekannt wurde. Seit dem 18. Jahrhundert nutzte man das Quellwasser zu Heilzwecken.
Die erste Erwähnung eines Ortes, an dessen Stelle später das heutige Herkulesbad entstanden ist, geht auf das Jahr 153 n. Chr., das heißt auf die Zeiten der Römer, zurück. Die aktuelle Geschichte des Ortes begann in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts – und verband sich von Anfang an mit seiner Bedeutung als Bade- und Kurzentrum des Banats.
Die Gründung von Hermannstadt geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Der Ort wurde von deutschen Zuwanderern aufgebaut, die seit den 1140er Jahren in diesem Teil der Südkarpaten siedelten. Im 14. Jahrhundert erhielt er das Stadtrecht, um 1400 taucht erstmals der Name Hermannstadt in den schriftlichen Quellen auf.
Böhmen und Mähren
Die Geschichte der Stadt Franzensbad ist von ihrer Geschichte als Bade- und Kurort nicht zu trennen. Mit ihrer 1793 erfolgten Gründung verband sich von Anfang an die Absicht, hier ein Heil- und Erholungszentrum zu schaffen. Da Kaiser Franz II. hinter dieser Entscheidung stand, wurde der Ort zunächst Kaiser-Franzensdorf, ein wenig später dann Kaiser-Franzensbad genannt. Der Kaiser war auch Namensgeber der Heilquelle, die noch im gleichen Jahr 1793 den Namen „Franzensquelle“ erhielt. 1865 wurden Franzensbad die Stadtrechte zugesprochen. 1930 zählte die Stadt 2.473 Einwohner, die meisten waren Deutsche und nur 74 Tschechen; 1939 hatte Franzensbad bereits 3.784 Einwohner.
Das genaue Gründungsjahr von Karlsbad ist nicht bekannt. Die Gegend in Nordböhmen, wo die Stadt später entstand, war seit dem 10. Jahrhundert besiedelt. 1370 verlieh Kaiser Karl IV. der Siedlung Warmbad / Vary den Status einer Königsstadt, was ihr zugleich den Namen Karlsbad bescherte. Berichten entsprechend waren die Karlsbader Thermalquellen und deren Heilwirkung bereits seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Dies gab den Anstoß, sie für Heilbäder zu nutzen.
Der Kurort Marienbad wurde 1813 an einer Stelle begründet, wo bereits im Mittelalter Heilquellen entdeckt worden waren, die später „Marienquellen“ genannt wurden. Seit dem 17. Jahrhundert erschienen Berichte über deren heilende Wirkung, die auch die ersten Gäste dorthin lockten.
Schlesien
An der Stelle nahe des Heuscheuergebirges, wo heute Bad Kudowa liegt, bestand seit 1477 eine kleine Siedlung. Nach deren Untergang dürfte sich eine neue Ansiedelung entwickelt haben, die 1560 den Namen „Chudoba“ erhielt. Lag Kudowa zunächst im böhmischen Herrschaftsbereich, fiel es mit den Schlesischen Kriegen, endgültig seit 1763, mit der Grafschaft Glatz an Preußen und gehörte dort seit 1815 zur Provinz Schlesien. 1904 wurde Kudowa zur selbständigen Landgemeinde, 1920 wurde der Ort in „Bad Kudowa“ umbenannt.
Die ersten Siedlungen in dieser Region gehen auf das 4. bis 5. Jahrhundert nach Chr. zurück. Wohl im 6. Jahrhundert erfolgte die Gründung jener Burganlage, die später zur Stadt Breslau werden sollte. Um 900 finden sich die ersten Erwähnungen des Namens von Breslau – Wratislawa. In den folgenden Jahrhunderten lag Breslau abwechselnd im Herrschaftsbereich von Böhmen, Ungarn, Österreich, Preußen und des Deutschen Reichs.
Die Gründung des Ortes geht auf das Ende des 16. Jahrhunderts zurück. Für die Entwicklung des Fremdenverkehrs in der Region war die Lage im Landschaftsmassiv des Riesengebirges entscheidend. Südlich der Stadt, im polnisch-tschechischen Grenzgebiet, lag der höchste Berg des Riesengebirges – die Schneekoppe (mit einer Höhe von 1603 m).
Als Riesengebirge wird das Bergmassiv und umliegende Areal an der Grenze zwischen Niederschlesien und Nordböhmen bezeichnet. Als westlicher Teil des Gebirgszuges der Sudeten, war es vor 1945 das höchste Mittelgebirge Deutschlands. Bestehend aus dem Riesengebirge im engeren Sinne, dem Isergebirge, dem Landeshuter Kamm und dem Bober-Katzbach-Gebirge hatte es mit der Schneekoppe (1602 m) seine höchste Erhebung. Auf der Höhe von 1400 m, nahe der Stadt Spindlermühle liegt die Quelle der Elbe. Typisch für das Areal des Riesengebirges sind formreiche und bizarre Felsformationen aus Granit.
Schreiberhau wurde im 14. Jahrhundert gegründet und liegt im Norden des Riesengebirges. Der Reifträger / Szrenica (1.362 m hoch) ist der höchste Berg im Einzugsgebiet der Stadt. Berühmt wurde der Ort auch für den höchsten Wasserfall in diesem Teil des Riesengebirges: den Zackelfall / Wodospad Kamieńczyka.
West- und Ostpreußen
Gegründet 1353 durch das Ermländische Domkapitel im Alletal (Ermland), östlich der Weichsel, war Allenstein Sitz der Verwaltung des Domkapitels. Seit 1905 war die Stadt auch Sitz eines der drei ostpreußischen Regierungsbezirke und sie zählte 1910 33.000 Einwohner.
Im 13. Jahrhundert an einer Ostseebucht, die später die Danziger Bucht genannt werden wird, gegründet, wechselte die Stadt in den kommenden Jahrhunderten mehrfach ihre staatlich-territoriale Zugehörigkeit, gehörte mal zum polnischen, mal zum preußischen, mal zum deutschen Machtbereich. Dabei wurde Danzig schon bald zu einem der wichtigsten
Handelsknotenpunkte in der Region. Seit 1361 war die Stadt Mitglied der Hanse und blieb es bis 1669. Insbesondere seit dem 15. Jahrhundert und dem Bedeutungsverlust der Schwarzmeerhäfen im Zuge der osmanischen Eroberungen, wuchs ihre Bedeutung als Hafenstadt, vor allem für den europaweiten Getreidehandel. Im 16. Jahrhundert boten die Stadt und ihre Umgebung den aus anderen europäischen Ländern flüchtenden Protestanten Unterschlupf.
Gegründet 1255 als Ordensburg des Deutschen Ordens im Südosten der Halbinsel Samland an der Ostsee wurde Königsberg 1286 das Stadtrecht zugesprochen. 1340 wurde die Stadt in die Hanse aufgenommen. Seit 1724 war sie die Königliche Haupt- und Residenzstadt in Preußen, bis 1945 Hauptstadt der preußischen Provinz Ostpreußen.
Als Personen- und Frachtschiffverbindung nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gegründet, diente der Seedienst Ostpreußen ab 1922 der Verkehrsverbindung zwischen der Provinz Ostpreußen und dem Deutschen Reich. Mit den Schiffen des Seedienstes wurde auch der touristische Personenverkehr auf dieser Strecke abgewickelt. Ausgangs- und Endpunkt der Fahrtstecke änderten sich mehrfach. Mitte der 1930er Jahre verlief sie von Kiel bis Liebau / Liepāja (Lettland).
Gelegen an der Westküste der Danziger Buch führt der Ort Zoppot seine Ursprünge bereits auf das 13. Jahrhundert zurück. Nur neun Kilometer von Danzig / Gdańsk entfernt, gehörte Zoppot wie dieser zu den bedeutendsten Zentren des Fremdenverkehrs in der Region. Vom 13. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Danzig die Verwaltungshoheit über Zoppot. Seit den 1810er Jahren wurde Zoppot zu einem Seebad. Die Naturbedingungen waren hierfür besonders günstig, da die örtlichen Gewässer warm waren, einen niedrigen Salzgehalt hatten und die klimatischen Verhältnisse als besonders angenehm galten. Bereits 1808 kamen die Gäste in den Genuss des ersten Strandbades. Sehr schnell entwickelte sich Zoppot zu einem der größten Bade- und Kurorte in der Region. Jährlich zählte die Stadt Zehntausende von Urlaubsgästen.