Projekte

Erschließung und Digitalisierung der Archivbestände der Deutschen Burse, Marburg

Die Deutsche Burse Marburg ging in den 1920er Jahren aus einer Fusion des „Instituts für das Grenz- und Auslanddeutschtum“ an der Universität Marburg und eines Wohnheims für Studierende hervor, die überwiegend dem „Grenz- und Auslandsdeutschtum“ entstammten. Einer ihrer Mitbegründer und später ihr langjähriger Leiter war der Historiker und Jurist, Prof. Dr. J. W. Mannhardt. In den Jahren der NS-Herrschaft kam es zum Konflikt zwischen dem NS-Staat und der Führungsspitze der Burse, der auf Meinungsverschiedenheiten zu Aufgabe und Funktion „völkischer“ Arbeit beruhte. Er gipfelte 1939 in der Schließung der Burse.

1952 wurde die Deutsche Burse – nun als eine von der Universität Marburg unabhängige Einrichtung – durch Mannhardt wiedergegründet. Der wissenschaftliche Teil der Burse firmierte seither unter dem Namen „Deutsche Burse zu Marburg, Institut für Volkswissenschaft“. Im Wohnheim der Burse wohnten bis zu seiner Schließung 2006 männliche Studierende der Universität Marburg.

Ein bedeutender Teil der Bibliotheks- und Archivbestände der Deutschen Burse, Marburg, ging nach der Auflösung des Vereins der Freunde des wissenschaftlichen Instituts Deutsche Burse, Träger des Wohnheims und Eigentümer der Liegenschaften der Burse, in den 1980er Jahren an das Haus des Deutschen Ostens, München. Ein weiterer Teil des Bursen-Archivs befindet sich im Bestand des Universitätsarchivs Marburg.

Im Rahmen des Projekts wurden 2021 mit Hilfe der Firma „CD-LAB Nürnberg, Gesellschaft zur Inventarisierung und Dokumentation“ 4.371 Archiveinheiten erschlossen, was 40.807 Seiten Archivmaterial entspricht. In einem abschließenden Schritt sollen die bedeutendsten Teile der Sammlung, zu denen der Schriftverkehr der Deutschen Burse gehört, digitalisiert werden.

 

„Thinking outside the Box“. Kooperatives Notfallmanagement und Beschaffung von Notfallboxen für drei Münchner Spezialbibliotheken zur deutschen Kultur und Geschichte Ost- und Südosteuropas

Das Kooperationsprojekt „Thinking outside the Box“ wurde zwischen Juli 2019 – März 2020 durchgeführt. Beteiligt waren neben der Bibliothek des Hauses des Deutschen Ostens die Bibliothek und das Archiv des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) und die Bibliotheksgemeinschaft der Wissenschaftlichen Bibliothek im Sudetendeutschen Haus, vertreten durch das Collegium Carolinum und den Adalbert-Stifter Verein.

Zu verschiedenen Zeiten erlitten Bestände der HDO-Bibliothek sowie der wissenschaftlichen Bibliothek im IKGS und im Sudetendeutschen Haus Wasserschäden. Diese Erfahrungen stärkten die Einsicht, dass die betroffenen Häuser miteinander über Maßnahmen des Notfallmanagements sprechen, Erfahrungen und Wissen auf diesem Bereich austauschen und einen Grundbestand an technischer und anderer Ausrüstung anschaffen und bereitstellen sollten, um im Notfall die Folgen eindämmen und beseitigen zu können. Das Projekt wurde von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) gefördert. Die Federführung lag bei der Bibliothek des IKGS und deren Leiterin Helene Dorfner M.A.

 

Online-Projekt „Baden in Zoppot, Skifahren im Riesengebirge und Wandern in den Karpaten“

Ob West- und Ostpreußen, Schlesien, Böhmen und Mähren oder Siebenbürgen – seit Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten sich diese Regionen, wenn auch in unterschiedlicher Weise, zu wichtigen Reise- und Ausflugsregionen im östlichen Europa. Im Bestand der Bibliothek des HDO sind dazu zahlreiche Quellen zu finden. Anhand ausgewählter Beispiele aus dieser Sammlung von Reisewerbeprospekten, Reiseführern und Reisekarten möchten wir Ihnen im Rahmen eines Online-Projekts von der Geschichte des Tourismus und der damit verbundenen neuen Mobilität in den Regionen des östlichen Europa berichten.

Das Projekt finden Sie hier

 

Virtuelle Ausstellung „Russlanddeutsche – Zeiten des Umbruchs“

Die virtuelle Ausstellung „Russlanddeutsche – Die Zeiten des Umbruchs“ widmet sich der russlanddeutschen Geschichte sowie Literatur in der Zeit von 1917 bis 1991, die sie über verschiedene Zugänge vermitteln will. Sie wurde im Rahmen des Masterstudienschwerpunktes „Osteuropäische Studien mit Praxisbezug“ des Historischen Instituts, des Seminars für Slavistik / Lotman-Institut für russische Kultur an der Ruhr-Universität Bochum und des Osteuropa-Kollegs NRW sowie in Kooperation mit dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold und dem Haus des Deutschen Ostens (München) erstellt. Projektbearbeiterin war Katharina Saprygin, die für die Konzeption und die Realisierung der virtuellen Ausstellung verantwortlich zeichnet. Die Projektbetreuung übernahm Dr. Arkadiusz Danszczyk, stellvertretender Direktor der Martin-Opitz-Bibliothek (Herne). Die Leiterin der HDO-Bibliothek, Dr. Lilia Antipow, erstellte ein ausführliches Gutachten zur inhaltlichen Konzeption des Projekts, seiner geschichtlichen und literaturgeschichtlichen Themen- und Problemfelder.

Ursprünglicher Präsentationsort der Ausstellung war die Webseite der Martin-Opitz-Bibliothek (Herne).

 

Virtuelle Ausstellung „Graue Zeiten – Bunte Seiten. Deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher im sozialistischen Rumänien“

Die Ausstellung „Graue Zeiten – Bunte Seiten“ wurde vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern realisiert.

Die Idee zu dieser Ausstellung entstand während des IKGS-Projektes „Gelesen, geliebt, gesichert. Massenentsäuerung und konservatorische Sicherung von (Kinder-)Büchern der deutschsprachigen Minderheit im sozialistischen Rumänien“, das aus Mitteln der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) gefördert wurde, die durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung der Länder (KSL) finanziert wird. Zahlreiche Kinderbücher, die im Rahmen dieses Projektes restauriert wurden, können nun in der Ausstellung präsentiert werden.

Die Bibliothek des HDO ist an der Ausstellung mit Buchleihgaben beteiligt.

Das Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales über das Haus des Deutschen Ostens finanziert.

Hier geht es zur virtuellen Ausstellung